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Need for Speed Heat – Endlich wieder Spaß (Review)




Die bekannte Rennspielreihe aus dem Hause Electronic Arts meldet sich mit Need for Speed Heat zurück und kann tatsächlich überraschen. Wir haben den neuesten Ableger für euch intensiv getestet und verraten euch, ob sich der Kauf lohnt.

Was ist denn hier passiert? Need for Speed Heat fühlt sich richtig gut an und macht Spaß! Das gab es lange nicht mehr in der Reihe.

Wenn man mit den Spielern redet, schwärmt fast jeder von der Need for Speed Reihe zwischen den Jahren 2004 und 2006. Kommt man dagegen auf aktuelle Ableger zu sprechen, sieht die Situation völlig anders aus. Zwar wollten die Verantwortlichen stets an den Erfolg der zuvor angesprochenen Spiele anknüpfen, haben es aber nicht ansatzweise erreicht. Mehrere Fans haben bereits mit der Reihe abgeschlossen. Und dann kommt plötzlich Need for Speed Heat um die Ecke. Bereits vorab können wir sagen, dass die Verantwortlichen endlich wieder etwas Spannendes abgeliefert haben. Aber schauen wir uns das Rennspiel ganz genau an.

Beginnen wir mit den Rahmenbedingungen. Als Spieler findet man sich in einer US-amerikanischen Stadt namens Palm City wieder, die an Miami angelegt ist und diesen Flair vermitteln soll. Tagsüber finden dort zahlreiche Rennen statt. Also legale Wettkämpfen mit richtiger Streckenbegrenzung. Nachts ändern sich die Situation komplett und illegale Straßenrennen dominieren das Stadtbild. Das sorgt natürlich auch dafür, dass die Polizei plötzlich vor Ort ist und versucht, diese Machenschaften zu beenden. Diese zwei Seiten der Stadt werden mit einer Geschichte umhüllt, die in Richtung The Fast and the Furious geht, dickt aufträgt, aber auch nicht wirklich etwas Neues präsentiert. Zum Glück haben wir es aber diesmal mit Zwischensequenzen zu tun, die man sich auch gern ansieht und nicht liebend gern überspringt.

Der kleine Stadt-fremde Pisser

Bevor es auf die Straßen geht, wählt man sich einen vorgefertigten Charakter aus. Insgesamt stehen zwölf verschiedene zur Verfügung – natürlich jede, typische Ethnie sowie jeweils männlich und weiblich. Dieser gewählte Charakter taucht dann in den Zwischensequenzen auf. Unabhängig davon haben wir das Problem, dass wir lediglich Geld, aber dafür kein Auto haben. Zum Glück kann Geld dieses Problem lösen und so finden wir uns bei einem Händler wieder, der die ganzen coolen Autos leider schon unter die Leute gebracht hat. Übrig sind nur verhältnismäßig unspektakuläre Fahrzeuge. Kurzum: wir fangen also ganz unten an. Wir müssen erfolgreich an Rennen teilnehmen, um Geld zu verdienen und uns bessere Rennboliden sowie Tuning-Teile kaufen zu können. Es ist aber auch extrem wichtig, in der Szene bekannt zu werden. Zu Beginn sind wir nämlich nur irgendjemand Fremdes.

Was ist denn hier passiert? Need for Speed Heat fühlt sich richtig gut an und macht Spaß! Das gab es lange nicht mehr in der Reihe.

Need for Speed Heat lässt uns also die gewohnte Entwicklung der Reihe durchleben. Wir fangen klein an und arbeiten uns bis an die Spitze nach oben. Es ist natürlich schade, nicht sofort mit einem Lamborghini zu starten. Allerdings ist die Begeisterung umso größer, wenn wir uns endlich das gewünschte Auto kaufen können und dieses bei der ersten Fahrt auch noch extrem geil abgeht. Und genau diese Momente sind es, die die angesprochene Entwicklung zu etwas Schönem machen.

Cleveres System zwischen Tag und Nacht

Wie bereits erwähnt, verfügt Need for Speed Heat sowohl über legale als auch über illegalen Rennen und beide Arten müssen in Angriff genommen werden. Tagsüber verdienen wir nämlich unser Geld, das sich aus den Preisgeldern zusammensetzt. Abends dreht sich dagegen alles um unseren Ruf. Nur wer in illegalen Rennen überzeugt und der Polizei vor der Nase herumspielen kann, erntet Ansehen in der Szene. Und genau das benötigen wir. Die Entwickler haben ein schlichtes, aber durchaus spannendes Konzept entwickelt. Autos und Tuning-Teile kaufen wir zwar mit Geld, freigeschaltet werden diese aber nur durch Ruf. Ihr wollt einen Nissan Skyline GT-R? Na dann zeigt erst einmal, was ihr könnt!

Für den gewissen Nervenkitzel verfügt Need for Speed Heat über ein Alles-oder-Nichts-Prinzip in der Nacht – also zumindest fast. Sobald ihr ein Rennen erfolgreich abschließt, erhaltet ihr RP. Diese habt ihr dann sicher. Je länger ihr in der Nacht unterwegs seid und euch in Verfolgungsjagden verwickeln lasst, umso höher steigt eure Fahndungsstufe. Eine hohe Stufe bringt auch schnellere Polizeiautos mit sich. Allerdings dient die Stufe ebenfalls als Multiplikator. Wer also beispielsweise 10.000 RP durch Rennen erspielt und eine Fahndungsstufe von 3 vorweist, erhält letztendlich 30.000 RP für die Nacht. Die Voraussetzung ist jedoch, dass man es sicher zurück zum Unterschlupf schafft. Nachts ist die Schnellreise deaktiviert, sodass man sich tatsächlich nach Hause „schleichen“ muss. Erwischt uns die Polizei entgehen uns nicht nur wertvolle Punkte, es kann auch ganz schön teuer werden. Also lieber nicht erwischen lassen.

Pimp my Riiiiiiiide

Oh Junge, Need for Speed Heat bietet eine umfangreiche Palette an Tuning-Möglichkeiten, die selbstverständlich nicht nur die Leistung wie Beschleunigung und Handling verbessern, sondern auch die Optik des Wagens verändern können. Je nach Fahrzeug stehen unterschiedlich viele Optionen zur Verfügung, die Karosserie zu ändern. Wie umfangreich die Angelegenheit ist, verrät bereits eine Skala beim Kauf, sodass es in der Werkstatt keine bösen Überraschungen gibt. Neben der Karosserie lassen sich noch weitere Punkte ändern. Man kann die Lackierung bestimmen und massenhaft Sticker auf die Haube ballern. Die Entwickler spendieren uns hierbei eine stellenweise gewohnte Palette an Stickern und Formen aus den Vorgängern. Wer kreativ ist, kann hier zweifellos etwas Feines zaubern. Wenn man dagegen nicht einmal einen Kreis zeichnen kann (Kopf zeichnen und danach die Details entfernen), der kann auf vorgefertigte Folien zurückgreifen. Diese zeichnen sich durch einen bestimmten Punkt aus, auf den wir aber später genauer eingehen wollen.

Was ist denn hier passiert? Need for Speed Heat fühlt sich richtig gut an und macht Spaß! Das gab es lange nicht mehr in der Reihe.

Die Präsentation der getunten Fahrzeuge haben die Entwickler übrigens sehr gut umgesetzt. Ladezeiten werden durch Beauty Shoots elegant überbrückt. Anstatt also auf einen langweiligen Ladebildschirm zu starren, bekommt man sein eigenes Auto präsentiert. Das ist insbesondere dann zufriedenstellend, wenn man sich gerade eine eigene Folie in mühevoller Kleinarbeit erstellt hat und das Ergebnis nun nochmals in Szene gesetzt bekommt. Hinzu gesellt sich wieder ein Fotomodus, der aber nicht sofort zu finden ist, weil ein Tastendruck nicht sofort den Modus öffnet, sondern lediglich einen Schnappschuss anfertigt.

Tuning hilft nicht immer

Kommen wir zu einer weiteren Stärke von Need for Speed Heat und zwar den Verfolgungsjagden. Diese haben es nämlich in sich. Die Polizei mit Geschwindigkeit abschütteln, klappt nur selten. Stattdessen muss man Haken schlagen, um Kurven driften, über Rampen springen und in dunklen Ecken den Motor sowie das Licht ausschalten. Die Polizei ist aber nicht nur schnell, sondern auch verdammt aggressiv. Sie schreckt nicht davor zurück, unseren Wagen zu rammen. Problematisch und gleichzeitig spannend: das Auto kann fahruntüchtig werden, indem es zu viel Schaden einsteckt. Für eine schnelle Reparatur kann man durch Tankstellen fahren. Allerdings ist die Anzahl der Reparaturen pro Nacht auf drei beschränkt. Und weil dieser Vorrat schnell aufgebraucht ist, kommt der angesprochene Alles-oder-Nichts-Ansatz nochmal richtig gut zur Geltung. Oft stellt man sich die Frage, ob man eine weitere Verfolgungsjagd riskieren möchte oder sich lieber die RP holen sollte. Ein wirklich sehr gelungenes Feature, das für viel Unterhaltung sorgt.

Soziale Features müssen sein!?

Wenn man Need for Speed Heat über einen längeren Zeitraum spielt, fallen immer mehr soziale Features auf, die man scheinbar unbedingt integrieren wollte. Fotos lassen sich teilen, genauso wie Folien, die andere Spieler völlig problemlos nutzen können. Es gibt Crews, die aus mehreren Spielern bestehen können und Vorteile freischalten, wenn alle Mitglieder fleißig spielen. Hinzu gesellen sich Herausforderungen in der Spielwelt, die die Spieler miteinander verbinden soll. Dabei greift das Motto: Fahrer X war schneller als du, kannst du das ändern? Ach und, die Fotos können übrigens mit einem Like versehen werden.

Der ein oder andere denkt sich nun wohl, Electronic Arts hat es schon wieder übertrieben. Zum Glück sind die angesprochenen Features aber nicht zu aufdringlich und können auch komplett ignoriert werden. Wer auf derartige Features keine Lust hat, wird nicht benachteiligt. Zudem ist auffällig, dass Crews und das Liken von Fotos nur in den ersten Tagen wirklich wichtig war. Die Bedeutung scheint abzunehmen. Das einzig interessante Feature ist lediglich das Teilen von Folien. Alles andere ist für unseren Geschmack belanglos. An dieser Stelle schieben wir die Möglichkeit, zusammen mit anderen Spielern ein Rennen zu fahren, aber bewusst beiseite. Dieses soziale Feature ist durchaus spannend, vor allem wenn die Freunde ebenfalls über ein Exemplar von Need for Speed Heat verfügen.

Irgendwas mit Sammeln

Abseits der Rennen hat man als Spieler ebenfalls etwas zu tun. Zu Beginn ist vor allem entscheidend, die Karte zu erforschen, um Tankstellen und Verstecke zu finden. Im späteren Verlauf geht es dann eher darum, Graffiti zu sammeln, Flamingos zu zerstören oder über Rampen zu springen und durch ein Werbeplakat zu fliegen. Electronic Arts und Entwickler Ghost Games spendieren uns also langweiligen Sammelkram. Klar, dieser bringt uns auch etwas. Graffiti schaltet neue Sticker für das optische Tuning frei, wir erhalten RP und die ganz große Belohnung sind besondere Autos. Alles in allem sind diese Dinge aber kaum motivierend und man rast an den Sammelgegenstände oftmals einfach nur vorbei. Die Kurve bekommen die Verantwortlichen lediglich dadurch, die Spielwelt mit derartigen Dingen nicht überladen zu haben. Und so sind Flamingos und Co. nur eine unwichtige Nebenbeschäftigung.

Was ist denn eigentlich mit…?

Jetzt haben wir verschiedene Elemente von Need for Speed Heat beleuchtet, aber überhaupt nicht geklärt, wie sich die Autos fahren. Das Rasen über den Asphalt macht im neuesten Ableger der Reihe wieder richtig viel Spaß. Je nach Fahrzeug und Tuning liegen sie unterschiedlich auf der Straße. Bei manchen bricht das Heck aus, andere dagegen sind wie ein Boot und lassen sich von einer Kurve nicht beeindrucken. Extrem präzise ist das Fahrverhalten unter dem Strich aber auch nicht. Wir müssen an dieser Stelle berücksichtigen, dass Need for Speed Heat lediglich ein Arcade-Spiel ist. Wer realistische Rennen mit zahlreichen Anpassungsmöglichkeiten sucht, ist hier völlig verkehrt. Man könnte auch behaupten, dass man sich in diesem Fall auch nie wirklich mit der Reihe beschäftigt hat.

Was ist denn hier passiert? Need for Speed Heat fühlt sich richtig gut an und macht Spaß! Das gab es lange nicht mehr in der Reihe.

Sowohl Anfänger als auch geübte Raser sollten mit dem neuesten Spiel zu recht kommen. Man lernt schnell die Besonderheiten der jeweiligen Autos kennen. Leider trifft das auch auf die Strecken zu, die sich oft wiederholen. Neue Events sind nur neu, weil andere und vor allem schnellere Autos mitfahren. Der Streckenverlauf bleibt gleich. Das trifft nicht immer zu, fällt aber vor allem tagsüber häufig auf. Sehr schade, da die Spielwelt definitiv groß genug ist, um ausreichend Abwechslung zu gewährleisten.

Die Technik

Bleibt abschließend die technische Seite von Need for Speed Heat. Hervorstechen können wir allem die detaillierten Autos sowie die unterschiedlichen Wettereffekte. Ein Rennen bei Regnen kann sich zweifellos sehen lassen. Eine spürbare Abstufung gibt es bei der Spielwelt, die zwar ansehnlich, aber nicht auf einem Niveau wie die Autos selbst ist. Im Großen und Ganzen passt die Grafik aber. Mit Bugs hatten wir während unser Testphase übrigens nicht zu kämpfen. Ein paar Mal ist aber leider das Spiel abgestürzt. Einen nennenswerten Verlust des Fortschrittes oder gar schwerwiegende Schäden gab es dadurch zum Glück nicht. Was die Sounds betrifft, können wir uns dagegen nicht beschweren. Wuchtige Motorengeräusche treffen auf einen interessanten und abwechslungsreichen Soundtrack. Die Synchronisation ist solide.

Fazit

Wir haben es nicht erwartet, aber wir sind positiv überrascht von Need for Speed Heat. Es geht zwar nicht in die Geschichte der Rennspiele ein, kann aber verdammt viel Spaß machen. Electronic Arts und Ghost Games haben sich tatsächlich an den Vorgänger-Lieblingen der Community orientiert und etwas ansatzweise Vergleichbares kreiert. Das ein oder andere Feature ist nicht unbedingt entscheidend, man hat es aber auch nicht übertrieben. Dadurch ist beispielsweise die Sammel-Angelegenheit nicht zu nervig. Wer sich in den letzten Jahren ein gelungenes Need for Speed gewünscht hat, könnte nun endlich etwas Passendes gefunden haben. Wir raten euch, etwas genauer hinzuschauen und euch das Spiel eventuell auch zu kaufen. Es könnte sich lohnen.

Need for Speed Heat

8.1

STEUERUNG

8.0/10

SOUND

8.7/10

GRAFIK

8.1/10

ATMOSPHÄRE

7.9/10

STORY

7.0/10

UMFANG

8.6/10

Positiv

  • Zahlreiche Tuning-Möglichkeiten
  • Gelungenes Tag-Nacht-Prinzip
  • Herausfordernder Alles-oder-Nichts-Ansatz
  • Abwechlsungreiche Soundtracks
  • Polizei als harter Widersacher

Negativ

  • Wiederholung von Rennstrecken
  • oftmals unnötiger Sammelkram
  • kaum relevante, soziale Features

 

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6 Kommentare

  1. Stimmt. Es macht verdammt viel Spaß! Ist jetzt nicht die Revolution, hab ich auch nicht erwartet. Aber endlich mal wieder ein NFS was rockt. (bis auf die Musik, aber die hab ich abgestellt ?)

  2. Absolut genial das Spiel, echt Nervenkitzel nachts und tagsüber ordentlich Geld machen ? finde es nur schade das die Drift Story so kurz ist. Aber vll kommt ja nochmal Nachschub. Ansonsten echt genial von der Vielfalt der tuning Möglichkeiten ? mehr bekannte Klamotten Marken wären cool, dachte das flnglt auch Klamotten dabei hat. Bin auf die Zukunft gespannt was noch zu dem Game dazu kommt

  3. Heute gekauft natürlich am Anfang den Nissan ausgewählt und nach endlichen Versuchen um die kurven ordentlich zu fahren was eine Qual war, den 65 Mustang genommen nun läuft es gut ?

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