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Space Hulk: Deathwing Enhanced Edition (Review) – Monotonie im Weltraum

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Das Warhammer 40K Universum bietet viele interessante Geschichten und eine tiefgreifende Mythologie. Jeder der was mit düsteren und brutalen Sci-Fi, der Marke Alien von – Ridley Scott, anfangen kann, der wird seinen Spaß auch mit Warhammer 40K haben. Space Hulk: Deathwing spielt genau in diesem interessanten Universum und ist schon die dritte Versoftung des beliebten Table-Top Spiels Space Hulk.

Focus Home Interactive legt das schon im Jahre 2016 für den PC veröffentlichte Space Hulk: Deathwing neu auf. Die Enhanced Edition wurde in diesem Zuge auch für Sony´s PlayStation 4 portiert, und die PC Version bekommt einen kostenlosen Patch. Die erweiterte Fassung bietet Gameplay Verbesserungen und zusätzlich einen neuen Spielmodus, die Spezialmissionen. Die ursprüngliche PC war damals leider von vielen Fehlern geplagt. Ob die Enhanced Edition das besser macht, wollen wir in unserer Review klären.

Drei gegen den Schwarm

Ihr steuert den Librarian, einen elitären psionischen Soldaten der Space Marines. Begleitet werdet Ihr durch zwei eurer Ordensbrüder, Bruder Barachiel (Experte für schwere Waffen) und Bruder Nahum (euer Heiler im Team). Eure Aufgabe ist es einen Space Hulk zu untersuchen, der plötzlich aus dem Immaterium aufgetaucht ist. Ein Space Hulk ist eine Ansammlung von Weltraumschrott und Raumschiffen, die miteinander verschmolzen sind und dadurch ein riesiges Gebilde erschaffen. Librarian und sein Team müssen diese engen und düsteren Gänge erkunden und wollen herausfinden was mit den verschwundenen Schiffen passiert ist. Auf dem Weg zum Ziel begegnet Ihr jede Menge Gegnern, die Tyraniden.

Genestealer

Die Tyraniden sind eine insektenartige Alienrasse die durch ein unsterbliches Schwarmbewusstsein gelenkt wird. Hauptsächlich trefft Ihr auf die Genestealer, die Vorhut der Tyraniden. Die Gegnervielfalt dabei ist angenehm groß. Neben Massen an ersetzbaren Schocktruppen, begegnet Ihr Genestealer die sich tarnen können und dabei fast komplett unsichtbar sind oder auch humanoiden Evolutionsstufen, die euch mit Fernwaffen beschießen. Hin und wieder trefft Ihr auch dicke Brocken, die ordentlich Kugeln schlucken und großen Schaden anrichten. Die Hintergrundgeschichte ist die große Stärke des Spiels. Jedoch verschenken die Entwickler das ganze Potential der Story an der sterilen Präsentation. Vor jeder Mission gibt es ein Briefing von einem Ordensbruder, dass aber nur im Menü als Funkspruch gezeigt wird. Das Spiel ist nur englisch vertont, die Sprecher machen aber einen sehr guten Job. Im Spiel selbst wird zwar hin und wieder auch gesprochen, aber das hält sich stark in Grenzen. Auch die Cutscenes die wir ab und zu sehen, verraten nicht viel von der Geschichte. Immerhin sind diese kleinen Filmchen stimmungsvoll geschnitten und bieten schöne Kamerafahrten.

Versorgt vom Imperium

Um euch gegen die Genestealer zur Wehr zu setzen, bietet euch das Spiel eine große Auswahl an Waffen. Vor jedem Kapitel könnt Ihr euch bei Bedarf neu Ausrüsten oder auch eure Psi-Fähigkeit ändern. Zur Auswahl stehen verschiedene Arten von Space Marine Boltern, sowie schwere Miniguns oder auch Laserkanonen. Aber auch Nahkampfwaffen, wie ein Schwert oder eine Axt für die linke Hand können zusätzlich zu den Projektil-Waffen ausgerüstet werden. Auch eure Teamkameraden könnt Ihr bewaffnen, und ihnen die Waffen in die Hand drücken, die Ihr für die richtige haltet. Durch das Öffnen eines Psitors, könnt Ihr euch auch im normalen Spielgeschehen in den Ausrüstungsraum teleportieren. Dort werden dann alle im Team geheilt oder auch wiederbelebt, sollten diese in der Schlacht gefallen sein. Die Ausnahme ist der Spieler selbst. Sinken die Trefferpunkte von Librarian auf null, ist das Spiel zu Ende und Ihr müsst neu Laden. Dann geht es am letzten Kontrollpunkt weiter. Diese sind leider sehr undurchsichtig gelegt und selbst Speichern darf man nicht. Die Ladezeiten sind dabei auch viel zu lange ausgefallen.

 Shoot´N´Slay

Die Kämpfe in Space Hulk erinnern in ihrer Art an ein Diablo oder sogar Serious Sam, als an einen üblichen Ego-Shooter. Nur selten kommt es vor das Ihr auf einzelne Gegner trefft. Zum großen Teil fallen die Feuergefechte riesig aus und lassen Schlachtenatmosphäre aufkommen. In einer Mission müssen wir eine Stellung halten, und dabei 200 Gegner töten bis die Wellen enden. Dabei sind die Schlachten brutal gestaltet und es fehlt nicht an Blut oder abgetrennten Körperteilen. Der Waffensound ist dabei auch noch schön druckvoll und durch die behäbige Geschwindigkeit beim Bewegen, fühlt man sich als ob man eine schwere Rüstung trägt.

KI aus der Hölle

Leider trübt die KI den Spaß bei den Schießereien. Denn Fernkampfeinheiten bleiben oft nur an einer Stelle stehen und sind wirklich nur durch ihre schiere Masse gefährlich. Das ist deswegen ein Problem, dass die Gegner von allen Seiten auf euch schießen und Ihr kaum Deckung habt. Dazu kommt noch, dass euch haufenweise Gegnergruppen dabei zum Nahkampf zwingen. Die Genestealer stürmen blind auf euch los und greifen an. Löblich ist dabei das eure Teamkameraden auch etwas zu tun bekommen. Leider bleiben die Gegner aber auch oft an den Charakteren oder am Levelinventar hängen und lassen sich leicht aufs Korn nehmen. Durch die Masse an Gegner bleibt das Spiel aber immer fordernd und ist nicht zu leicht. In den engen Gängen trefft ihr jedoch nur vereinzelt auf Gegner und dort sind nur die Unsichtbaren wirklich gefährlich, da diese großen Schaden anrichten, wenn sie treffen. Hauptsächlich kämpft Ihr in großen Arealen mit den Aliens.

Monotone Aufgaben

In jedem Kapitel bekommt ihr einen Zielpunkt vorgegeben, den Ihr erreichen müsst. Das sind dann etwa Schalter zum aktivieren oder Daten sicherzustellen. Diese Aufgaben variieren nur sehr selten und hauptsächlich geht es darum Gegner zu plätten. Hinzu kommt das in fast jedem Kapitel am Ende derselbe Auftrag gestellt wird, nämlich eine Zeit lang Gegnerwellen zu überstehen oder eine gewisse Anzahl an Aliens zu töten. Das können dann auch mal 200 Lebensformen sein, die ausgeschaltet werden wollen. Hinzu kommt das die Wege zwischen den Zielpunkten recht lang sind und sich durch die gemächliche Geschwindigkeit in die Länge ziehen. Vor allem da in den engen Gängen kaum etwas passiert.

Grafische Schattenseiten

Space Hulk: Deathwing ist grundsätzlich sehr düster gehalten und passt vorzüglich zum Setting. Das Artdesign der Raumschiffe, die auch gerne mal an Kathedralen erinnern sind stilistisch schön gestaltet und kein Level gleicht dem anderen in den Großen Arealen. Bei den Verbindungsgängen sieht das anders aus, die unterscheiden sich nicht sehr groß und sind größtenteils verlassen und öde. Leider fallen die verwaschenen Texturen oft ins Auge und trüben die Atmosphäre. Die Genestealer sind jedoch sehr gut und stimmig gestaltet und in einem Bestiarium kann man sich die Charaktermodele auch nochmal in Ruhe anschauen. Leider sind die Animationen das komplette Gegenteil. Die Tyraniden sowie eure Ordensbrüder bewegen sich sehr steif und abgehackt. Das stört im Spielgeschehen massiv, genau wie das Clitchen durch die eigenen Teamkameraden. Denn man kann einfach durch sie durchlaufen, als wären sie gar nicht da.

Die Enhanced Edition

Das Spiel bietet neben der Kampagne, die um die 10 Stunden lang ist, noch die Spezialmissionen und einen Multiplayer-Modus. In den Spezialmissionen kämpft Ihr euch durch viele zufallsgenerierte Level und könnt die Spielzeit so noch um einige Stunden erweitern. Der Multiplayer-Modus ist ein reiner Coop-Modus, indem Ihr einen Server hosten könnt und mit euren Freunden oder Fremden spielen könnt. Aber auch das beitreten von schon vorhandenen Servern ist möglich. Im Multiplayer-Modus könnt Ihr dann die Kampagne oder die Spezialmissionen mit bis zu 3 Mitstreitern bewältigen. Hier ist es auch möglich aus verschiedenen Klassen zu wählen, die in der Kampagne nicht zur Verfügung stehen. Freischalten könnt Ihr hier jedoch nicht, da schon alle Waffen von vornherein zu Auswahl stehen.

Fazit

Space Hulk: Deathwing bringt eine sehr gute Warhammer 40k Atmosphäre mit, die Fan-Herzen höherschlagen lassen. Die Scharmützel sind kurzweilig, fordernd und die Waffen klingen schön satt und haben alle ein anderes, aber gutes Schussverhalten. Die Levels sind alle schön gestaltet, obwohl es die meiste Zeit sehr dunkel ist. Leider trüben die verwaschenen Texturen und die Clipping-Fehler die Atmosphäre. Auch die KI bringt nur wenig Spaß und ist gerade so zweckmäßig. Ein Lichtblick ist die Hintergrundgeschichte die eine mysteriöse Rahmenhandlung erzählt. Leider stört auch hier die sterile Erzählweise mit Textfeldern. Die englischen Sprecher machen jedoch einen sehr guten Job und tragen viel zur Atmosphäre bei.

Uneingeschränkt können wir Space Hulk: Deathwing nicht jedem Ego-Shooter Fan empfehlen. Wer aber stumpfe Shooter mag ohne viel nachzudenken oder ein großer Warhammer 40k Fan ist, der dürfte mit dem Spiel seinen Spaß haben.

Space Hulk: Deathwing Enhanced Edition

7

Grafik

7.0/10

Steuerung

8.0/10

Umfang

7.0/10

Story

7.0/10

Sound

8.0/10

Atmosphäre

5.0/10

Positiv

  • Klasse Warhammer 40k Atmosphäre
  • Satte Waffen Sounds
  • Mysteriöse Story

Negativ

  • Dumme KI
  • Verwaschene Texturen
  • Monotones Missionsdesign

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