PS3 Game ReviewsDead Rising 2 PS3

Dead Rising 2 PS3

- Advertisement -

Meine Damen und Herren, es ist angerichtet!

Dead Rising 2 steht nun endlich in den hiesigen Läden (nur für wie lange?) und bereitet der 4 jährigen Wartezeit auf das Sequel zu Capcom’s Zombie Schlachtplatte endlich ein Ende.

 

Damals erschien der Ausnahmetitel exklusiv für Xbox 360 und überraschte Kritiker sowie Spieler Weltweit mit einer bisher nie da gewesenen Zahl von Gegnern auf dem Bildschirm und interessantem Gameplay. Mega Man Erfinder Keiji Inafune und sein Team, schnitten die brandneue IP dem westlichen Markt zu und das Spiel selbst versteht sich als eine Hommage an die alten Zombiefilme mit dem besonderen Schwerpunkt auf „George A. Romero’s Dawn of the Dead“.

Der Spieler übernahm die Rolle von dem Fotojournalisten Frank West, welcher durch einen Insidertipp nach Willamette in Colorado reist, um die Story seines Lebens für sich zu verbuchen. Doch was anfangs wie ein Aufstand der Stadtbewohner wirkte, entpuppte sich schnell als eine Pandemie, die harmlose Bürger in blutrünstige Untote verwandelte. Zusammen mit den DHS (Department of Homeland Security) Agenten Brad Garisson und Jessica McCarney blieben Frank nur 3 Tage Zeit die Wahrheit des Ausbruchs aufzudecken.
Gegen die Erwartungen von vielen Analysten verkaufte sich der Titel wie geschnitten Brot mit knapp 2 Millionen verkauften Einheiten.  Das gab Inafune-San genug Grund über einen 2ten Teil nachzudenken. Fans schrien nach einem Sequel was nun endlich nach 4 Jahren Wartezeit aufgetaucht ist.

STORY

Motorcross-Champion Chuck Greene hat es nicht leicht im Leben gehabt. Seine Frau starb bei einem Zombie Ausbruch in Las Vegas und seine kleine Tochter Katey wurde von einem Zombie gebissen. Chuck muss einen täglichen Vorrat an Zombrex, einem Mittel was die Transformierung verzögert, für seine Tochter sicher stellen. Leider ist die Medizin sehr teuer, so nahm der sympathische Vater einen Job in der Gameshow „Terror is Reality“ an, um die pharmazeutischen Erzeugnisse sich leisten zu können. Die Gameshow wirkt wie eine Mischung aus „Running Man“ und „American Gladiators“. Nur das hier nicht Menschen gegeneinander antreten, sondern Mensch gegen Zombie. Im schillernden Spotlight und im Hagel applaudierender Menschen, bringen 4 Mitstreiter die Horde von Zombies auf originelle Art und Weise um.
Wo die „Unschuld“ zur Schlachtbank geführt wird gibt es auch Gegenstimmen, hier in der Form von der Aktivistengruppierung „C.U.R.E.“ (engl. Cure zu dt. Heilmittel) und dessen spitzzüngige Leiterin Stacy Forsythe. C.U.R.E. steht für “Citizens for Undead Rights and Equality” (Bürger für die Rechte und Gleichbehandlung von Untoten). Vor der Showarena der Zombiehast protestieren C.U.R.E. Mitglieder für die Rechte die, die Zombies haben da sie ja nun mal Menschen waren.
Doch an diesem Tag, der wie ein gewöhnlicher Showauftakt für T.I.R. ist, scheint irgendwas anders. Zu Chuck‘s bedauern war sein mulmiges Gefühl eine Bestätigung, denn während er im Aufzug steht erschüttert eine Explosion die Arena. Als der ehemalige Champion einen Weg aus dem Aufzug findet, kann er seinen Augen nicht trauen: Die Zombies, die für die Show in Käfigen gehalten wurden, sind frei und laben sich an dem Fleisch der Lebenden. Sein erster Gedanke – Tochter schnappen und weg hier. Mit dem Töchterchen auf dem Arm, bahnt sich Chuck einen Weg aus der Arena direkt in die rettenden Arme vom Security Chef Raymond Sullivan, der ihm und ein paar überlebenden im naheliegenden Schutzbunker unterschlupf bieten kann. Ray berichtet dem verzweifeltem Vater, dass das Militär erst in 3 Tagen sich einen Weg nach Fortune City bahnen kann, was nicht weiterhin schlimm wäre, wenn seine Tochter nicht alle 24 Stunden eine rettende Dosis Zombrex bräuchte.
Doch Chuck kennt keine Grenzen um seine geliebter Tochter Katey zu retten und so begibt er sich zurück in die mittlerweile drastisch angestiegene Zahl von Zombies um die Medizin zu suchen. Auch die Aktivistin Stacy konnte sich als einziges C.U.R.E. Mitglied im Bunker retten und hilft Anfangs Wiederwillen Chuck über dem Kamerasystem im Bunker und über Walkie-Talkie mit Infos zu versorgen. Im Fernsehen wird berichtet dass der Zombie Ausbruch ein Terroristischer Akt war, der angeblich von Chuck ausgeführt worden war, um seine Trauer über sein Familien Schicksal wett zu machen. Die Reporterin Rebecca Chang, die sich noch weiterhin in Fortune City aufhält, ist Chuck’s einzige Hoffnung seine Weste rein zu waschen und um zu beweisen, dass er nicht die Leben von mehreren tausend Menschen auf dem Gewissen hatte. So begibt sich Chuck in Lebensgefahr um seine Tochter zu retten, seine Unschuld zu beweisen und weitere Überlebende zu finden. Was er dafür braucht?
Dich und eine arschgroße Rolle Klebeband!
Der Spieler übernimmt die dritte Person in dem Szenario und steuert Chuck über ein riesiges Gelände mit unzähligen verschiedenen Geschäften. Egal ob Spielzeug, Bekleidung, Sport, Bücherei, Waffen, Antiquität, Alkohol, Erotik usw. alles was man sich als Geschäft nur ansatzweise vorstellen kann, hat einen Platz in DR2 gefunden. Die Frage ist nur, hast du Zeit dafür?

GAMEPLAY

Wie schon erwähnt bleiben dem Hauptcharakter 3 Tage Zeit um einiges wieder gerade zu biegen, es liegt nun an dir ob du das tun möchtest. Das Spiel legt dir kein Halsband um und fordert dich strickt alles zu befolgen was du sehen sollst, sondern es liegt an dir ob du die Welt beim ersten Mal durchspielen lieber erkunden willst oder ob du die Story verfolgst und Zombrex findest.
Zwar ist das Spiel ein Action/Survival-Horror/Hack N Slay Hybrid aber es enthält ebenso einiges an Rollenspiel artigen Elementen.
–          Der Spieler muss seinen Charakter durch PP (Prestige Points) aufleveln um stärker, schneller, treffsicherer usw. zu werden.
–          Gegenstände die als Waffen benutzt werden nutzen nach einer Weile ab.
–          Chuck hat eine Kondition die beeinträchtigt werden kann. Verdorbenes Essen oder zu viel Alkohol kann ihn krank machen dass er sich jede 10-20 Sekunden übergeben muss. Ebenso kann ihm bei Dreh-Attacken schwindelig werden oder muss sich nach bestimmten kritischen Treffern kurz erholen damit er wieder in Top Form ist.
–          Die Umgebung muss ständig beobachtet werden, das Interagieren mit unzähligen Gegenständen, Postern, Automaten, Situationen wird mit Punkten belohnt
Was gibt’s nun zu tun? Soviel dass man beim ersten Mal durchspielen kaum Zeit hat alles zu sehen, auszuprobieren und zu absolvieren. Die Zombies sind eigentlich nicht der Dreh und Angelpunkt des Spiels. Die Geschichte dreht sich ja um einen Zombie Ausbruch, aber viel mehr wird das Interessante was die Menschen in solch einer Lage tun, damit sind Hauptcharaktere wie auch Nebencharaktere gemeint.
Das Gameplay dreht sich voll und ganz um den „Zeit“ Aspekt. Die 72 Stunden die Chuck bleiben Fortune City zu erkunden gehen tatsächlich zur Neige. Eine Spielstunde sind ca. 5 Minuten in Echtzeit. Jedoch liegt es völlig in Anbetracht des Spielers wie er das Spiel angehen will. Ob er nun der Story folgt oder beim ersten Mal durchspielen etwas anderes tun möchte, jeder Fortschritt, Punkte und Gegenstände können in ein neues Spiel mitgenommen werden. Sollte man beim ersten Durchlauf nur Zombies getötet und Leute eskortiert haben, kann man diesen Fortschritt beim 2.ten Durchspielen weiterhin verwenden um Chuck’s Fähigkeiten weiter auszubauen. Haupt- und Nebenmissionen passieren zu bestimmten Uhrzeiten an den 3 Tagen und sind für nur ein paar Stunden zu erleben. Ist die Zeit für ein bestimmtes Quest abgelaufen, taucht es erst wieder beim 2.ten Durchgang auf.
Wenn man der Story folgt bekommt man durch „Case Files“ (Fall Akten) neue Aktionen die es zu absolvieren gilt. Diese halten sich jedoch sehr begrenzt da es prinzipiell einfach nur einen Weg zu bahnen gilt durch die wirklich extremen Horden von Zombies. Sprich: „Such Person X, geh von A nach B um die Story voran zu treiben, töte den Boss-Gegner, geh zurück zum Bunker – Repeat“. Die Zombies selber sind nur das Hindernis das dem Spieler in den Weg gelegt wird. In der Dead Rising Franchise ist nämlich der eigentliche „Feind“ der Mensch selber. Was das bedeutet? Schaut man sich im Fernsehen Berichte über Katastrophen an herrscht in den meisten Fällen immer das gleiche Chaos: „Menschen in extremen Situationen tun extreme Dinge um sich ihrer Haut zu erwehren“.
So auch bei Dead Rising. Die Stadt wimmelt nur so von Looter (Plünderer), die sämtliche Geschäfte ausrauben um die Beute für horrende Summen wieder zu verkaufen. Ebenso trifft man auf „Psychopathen“, dies sind Menschen die bei dem Zombie Ausbruch ihren Verstand total verloren haben und das Leben anderer Menschen in Gefahr bringen. Eine Auseinandersetzung mit diesen Charakteren ähnelt einem Bosskampf. Nach einer Sequenz beginnt ein Kampf um Leben und Tod, hat der Spieler den Psychopathen besiegt, geht dieser mit passender Sequenz zu Boden und berichtet in den meisten Fällen nochmal davon warum er den Verstand verlor.
Natürlich trifft man aber auch auf normale Leute die nur gewisser Maßen in der Klemme stecken, die es erst zu retten und dann ins Safe House zu bringen gilt. Diese nennen sich „Escort-Missionen“. Es variiert von Person zu Person wie diese abläuft. Manchmal brauchen sie wirklich nur jemanden der sie bei einer brenzligen Situation abholt oder man muss kleinere Aufgaben für sie erledigen. Zum Beispiel: Eine Frau lag zu lange im Solarium und ist am ganzen Körper verbrannt, um sie in Sicherheit zu bringen muss Chuck ihr erst mal ein Getränk bringen was sie erfrischt. Danach nimmt man sie auf den Arm und trägt sie ins sichere Safe House. Jeder einzelne von den ca. 50 Überlebenden hat einen eigenen Charakter welcher durch Textblöcke dem Spieler dargestellt werden, so macht jedes einzelne Eskortieren Spaß und kann unfreiwillig komisch werden, wenn eine verzweifelte Frau ihren Mann anschreit weil er feige das Weite gesucht hat. Escort-Missionen sind optional und es steht dem Spieler absolut frei diese zu spielen.
Man bekommt von Stacy über das Walkie-Talkie immer neue Standpunkte von Überlebenden zugeschickt, welche man der Reihe nach absuchen kann. Man sollte diese Missionen auf jeden Fall in Betracht ziehen da diese dem Spieler durch Annahme und bei Beendung einer Eskorte mit Prestige Points, Zombrex, Gegenständen oder Combo Karten belohnen.
Combo Karten sind einer der Neuerungen für Dead Rising 2. Diese sind in ganz Fortune City verteilt und bieten dem Spieler neue Möglichkeiten Zombies oder Psychos ins Nirwana zu schicken. In der Stadt findet man hin und wieder Räume mit auffallend roten Türen, das sind Räume mit Werkbänken die der Spieler besuchen sollte, um Items und Waffen zu kombinieren. Eine Axt oder ein Vorschlag-Hammer sind ja an und für sich ganz nette „Spielsachen“, aber in Dead Rising 2 lassen sich diese Werkzeuge zu der tödlichen Waffe „Defiller“ kombinieren. Der Schwung eines Hammers mit der schärfe einer Axt – selbst MacGuyver würde in Anbetracht der unzähligen Kombinationsmöglichkeiten freudig in die Hände klatschen und wie ein Schulmädchen aufkreischen. Diese Karten bekommt der Spieler für das besiegen von Psychopathen, das Eskortieren oder findet sie wenn bestimmte Filmposter von Chuck begutachtet werden.  Hat man aber mal Glück und probiert eine Kombination frei Schnauzte aus die auch noch funktioniert, bekommt man eine „Scratch-Card“, welche eine temporäre Lösung darstellt bevor man die richtige Karte im Spiel findet. Der einzige Unterschied ist das man durch die richtige Combo-Karte zu 90% noch einen Special Move für die Waffe spendiert kriegt, den man mit der Scratch-Card nicht bekommen hätte. Von daher lohnt sich von Anfang an das Original zu suchen.

TECHNICK

Aus technischer Sicht gibt es eigentlich kaum was anzuprangern. Blue Castle Games hat die Engine von Grund auf neu gemacht und sich nicht auf die Hausmarke von Capcom gelehnt. Die Hauptfiguren sind allesamt liebevoll gestaltet und bieten einen hohen Texturgrad, wobei der Look das Spiels eher semi-fotorealistisch ist. Animationen sind sehr detailverliebt ausgefallen, egal ob Chuck Zombies verhaut oder sich über ein Bier zu viel erbricht. Hin und wieder jedoch, stockt die Framerate gewaltig und das Spiel wird für einen winzigen Moment langsamer was fast schon verständlich ist, bei dem extremen Zahlen von Untoten auf dem Schirm. Capcom versicherte, das die Anzahl der Zombies um satte 14-mal mehr sei als sein Vorgänger und damit ist nicht die abgespeckte Wii Version gemeint, sondern das Xbox 360 Original. Tatsächlich wird es mit jedem Tag beschwerlicher sich durch den Mob zu bewegen, was das Ganze in meinen Augen nur noch interessanter macht. Auch die teilweise langen Ladezeiten kann ich absolut nachvollziehen bei all den Figuren, Interaktionsgegenständen oder interagierbaren Umgebung. Hin und wieder tauchen starke Pop-Ups auf, was einen ein bisschen aus der Atmosphäre tritt aber nicht wirklich schwer ins Gewicht fallen. Für das was Dead Rising 2 sein soll, mit all den Möglichkeiten und so weiter, ist die Engine mehr als gelungen. Auch hier rate ich Kritikern es lieber erst mal selber versuchen ein Spiel mit solch einen Umfang butterweich auf 60 oder 30 Bilder pro Sekunde zu kriegen, dann wäre solch eine Kritik angebracht, aber für die derzeitige Konsolen Generation ist die DR2 Engine absolut hinreisend.

Vom Sounddesign

her lässt sich überhaupt nichts bemängeln. Zombies klingen äußerst gefräßig oder monströs. Selten klang es so herrlich, wen schwerer kalter Stahl auf einen weichen und zerberstenden Zombiekörper trifft. Schusswaffen haben nun endlich ein ehrfürchtiges und durchschlagendes Sound Design, das der erste Teil ein wenig missen lies. Capcom typisch sind auch die Sprecher alle passend gewählt und machen einen hervorragenden Job den Charakteren glaubwürdige Charakter einzuflößen. Viele Sounds haben es ebenso aus dem ersten Teil in das Sequel geschafft, so hört man hin und wieder bekannte Jingle, Geräusche oder das besonders markante Liedchen, was durch die Shopping Mall in Willamette schwelgte. Apropos Musik, ein absoluter Pluspunkt an Capcom für den Einsatz der Band „Celldweller“ die durch ihren schweren Industrial/Grindcore/Nu-Metal Sound viele Boss-Kämpfe und die Credits begleiten. Was heisst hier Band? Den Celldweller besteht lediglich aus dem Musik-Produzenten und Multi-Instrument Genie „Klayton“, der auch schon in der Band von Chriss Angel „Angel Dust“ tätig war. Heute arbeitet und produziert sich das Multitalent im Einzelgang durch die Videospiel-, Film- und TV Branche und hat schon so sämtlche Preise abgeräumt, die in dieser Branche wichtig sind. Fans von Nine Inch Nails und Mastermind „Trent Raznor“ sollten Klayton’s Werke unbedingt eine Chance geben.
Es wäre absolute Blasphemie meinerseits, würde ich hier noch weiter über all die Möglichkeiten und Sehenswürdigkeiten im Spiel sprechen, auch das würde sicherlich das Ausmaß des Blogs sprengen, aber es sind Momente die selber erlebt und ausprobiert werden müssen. Ich erinnere mich zurück an die Zeit wo es noch kein Internet, Lösungsbücher und Konsorten an jeder Ecke gab und man selber ausprobieren musste oder wollte mit was man alles interagieren kann. Dies ist so ein Spiel wo die Neugier so enorm groß ist, das sie mit tatsächlichen Aktionen belohnt wird. Dead Rising 2 ist in allen Belangen eine Rückkehr des Retro Hardcore Gamings. Das Spiel belohnt regelrecht den Spieler damit neugierig und wissbegierig zu sein mit neuen Fähigkeiten, Gegenständen, Punkten oder Geld. Dadurch werden mehrere Durchspielphasen gewährleistet und dem Spieler wird nie langweilig.

Die Story Entwicklung ist zudem tatsächlich etwas westlicher geworden, was man spätestens bei den Dialogen bemerkt. Das Spiel ist kein Final Fantasy oder Mass Effect was eine anspruchsvolle und verzwickte Geschichte erzählen will, das Spiel weiß was es ist und lässt ebenso den Spieler das fast jede 2te Minute deutlich spüren. Denn obwohl einige der Themen extrem sind, nimmt sich das Spiel zu keiner Sekunde auch nur annähernd zu ernst. Es versteht sich als überdrehte und überzeichnete Farce unserer Gesellschaft, mit verneigendem Haupt vor dem B-Movie Zombie Genre. Und genau das macht die Franchise so unverwechselbar. Wenn Saints Row der verspielte kleine Bruder von GTA wäre, ist Dead Rising der zugedröhnte Bastardsohn von Resident Evil, Dawn of the Dead und Jerry Springer die sich in einem japanischem Swingerclub nach 15 Bloodymaries näher kamen.

MULTIPLAYER

Die größste Neuerung neben der neuen Umgebung ist wohl der Einsatz von Multiplayer. Entweder kann man mit einem Online Mitspieler die gesamte Kampagne von Anfang bis Ende komplett durchspielen, oder mit 3 weiteren Mitstreitern die „Terror is Reality“ Minigames bestreiten. Hier geht es darum möglichst viele Zombies unter Zeit und Regeldruck entweder auszulöschen, oder in besonders fiese Fallen zu locken. Das gewonnene Preisgeld wird dann auf die Kampagne übertragen und kann dort für neue Waffen, Kostüme oder Zombrex in den Pawnshops ausgegeben werden.
Der erste Teil schrie förmlich nach einem Co-Op Modus, hier ist er nun endlich vorhanden und fühlt sich genauso an wie es sich anfühlen muss – er verdoppelt den Spaß und darum geht es ja schließlich. Ob man der Story folgt, Zombies jagd oder Überlebende rettet, es werden viele unmögliche Momente auftreten, aber das liegt wie immer an den Spielern selbst. Wobei ich fest davon ausgehe, das akute Spaßbremsen bei Dead Rising 2 von vorne rein einen riesigen Bogen machen werden.
FRANCHISE
2006 erblickte Dead Rising das Licht der Spielewelt und eroberte sie im Sturm. Der erste Teil erschien exklusiv für die Xbox 360. Hingegen jeder Erwartung, veröffentlichte Capcom im Februar 2009 „Dead Rising: Chop till you drop“ (Hacken bis du umfällst) für die Nintendo Wii. Das Spiel wurde für Nintendo’s Familienmagnet entsprechend konvertiert und der Wii-Mote Steuerung angepasst. Auch wenn es für Horrorfans die nur eine Wii besitzen ein absolutes Muss ist diesen Titel ihr Eigen zu nennen, sollten Zocker die auch eine Xbox 360 besitzen, lieber auf das Original schauen. Die Zombie Anzahl wurde extrem reduziert, die Texturen wurden selbstverständlich runter geschraubt (Dead Rising war das erste Spiel was für High Definition Fernseher konzipiert wurde) und der Gore Faktor wurde drastisch gesenkt. Es ist selbstverständlich nach wie vor ein sehr blutiges Spiel, jedoch steht es seinem großen Bruder in einigem nach.
Dead Rising wurde erst nicht in Deutschland veröffentlicht und von der BPJM im November 2006 indiziert. Einen Beschluss des Amtsgerichts Hamburg vom 11. Juni 2007 folgend, wurde das Spiel Ende August nach §131 StGB von der Polizei bundesweit beschlagnahmt. Der Verkauf und der Import des Spiels ist verboten und führt Polizeiliche Strafen mit sich, während der Besitz und das private abspielen der Software weiterhin legal ist. Mit dem 2ten Teil nun im Augenwinkel wird es nur eine Frage der Zeit sein wenn der Fortsetzung das gleiche Schicksal blüht. Finde ich die beschlagnahme gerechtfertigt? Sicherlich ist es kein Spiel für Kinder sondern für volljährige und verantwortungsbewusste Spieler. Es ist traurig dass eine solch überzeichnete Farce als jugendgefährdend eingestuft und vom Markt verbannt wurde. Eine Indizierung kann ich ja noch nachvollziehen, aber dem Spiel einen Riegel vorzuschieben finde ich mittelalterlich und ungerechtfertigt.

FAZIT

Dead Rising 2 ist wie eine Tafel Schokolade für eine todtraurige junge Frau: Beim anbrechen entstehet eine zügellose Völlerei, Glückgefühle machen sich breit und wenn sie aufgegessen wurde, entsteht fast schon ein Entzug.
Eine wirklich gelungene Story, unzählige und eine übertriebene Anzahl an Möglich- und Sehenswürdigkeiten und verschiedene Enden laden zum mehrmaligen durchspielen ein und belohnen den Spieler mit einem schnörkelosen und süchtig machenden Old-School-Retro Gameplay. Eine wahre Wundertüte für jeden Survival Horror und Aktion Puristen. Wer da nicht zu greift, ist selbst schuld.

 

1 Kommentar

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Folge uns