Alle NewsAmerican Fugitive – Flucht mit Hindernissen (Review)

American Fugitive – Flucht mit Hindernissen (Review)

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Die Städte der GTA-Reihe konnten wir nicht immer in 3D-Bewundern. Rockstars Gangster-Epos begann schon 1997 und ließ uns in Vogelperspektive Verbrechen begehen und vor den Cops flüchten.

Auch American Fugitive lässt uns eine Stadt in Top-Down-Perspektive unsicher machen. Ob diese klassische Ausrichtung wohlige nostalgische Gefühle weckt oder eher abschreckt, wollen wir in unserer Review klären.

 

Unschuldig oder nicht?

Alles beginnt mit einem Tod. Nachdem Will von seinem Vater mitten in der Nacht angerufen und gebeten wird zu ihm zu kommen, folgt er seinem Ruf. Ein Fehler wie sich herausstellt. Denn er wird dort sofort verhaftet und für den Tod seines Vaters verurteilt und eingesperrt, obwohl er den Mord nicht begangen hat. Warum und wer der Mörder ist weiß Will nicht. Die Ausgangslage von American Fugitive ist spannend und motiviert zum weitermachen. Leider ist die Präsentation der Dialoge weniger nervenaufreibend. Denn alle Gespräche werden in unspektakulären Textfeldern dargestellt. Die Texte sind jedoch gut geschrieben und alle auf Deutsch übersetzt. Eine Sprachausgabe gibt es leider nicht. Nachdem Will aus dem Gefängnis ausbrechen konnte geht American Fugitive erst richtig los und macht Will, wie der Titel schon sagt, zum Flüchtling.

Aller Anfang ist schwer

Der Anfangspunkt von American Fugitive ist ein Abflussrohr, durch das Will geflohen ist. Hier werden wir in die offene Welt entlassen und bei einem Tod wiedererweckt. Unser erstes Ziel ist es neue Kleidung zu besorgen, denn in einer Gefangenen-Uniform kann man schlecht untertauchen. Also ab zur nächsten Wäscheleine und ein paar Klamotten geschnappt. Hier kommen wir auch zu einem Feature, das sich stark vom Ur-GTA abhebt. Denn die Cops suchen nicht nur nach flüchtigen Autos, samt Farbe, sondern auch nach der Kleidung des Verdächtigen. Wechseln wir diese dann, sinkt unser Fahndungslevel sofort. Kleidung kann natürlich nicht nur gestohlen, sondern auch in Boutiquen gekauft werden. Nachdem wir uns also neu eingekleidet haben, geht es ab zu unserem Freund Dwayne, der uns bei der Suche nach dem Mörder helfen möchte.

Kleine große Welt

American Fugitive besitzt eine Open World, in der wir uns frei bewegen können. Zu Beginn steht uns jedoch nur ein Stadtteil von dreien zur Verfügung. Wie in den früheren GTA-Teilen, wird die Karte erst Stück für Stück freigeschaltet. Wirkt die Übersichtskarte noch recht klein, ist die wahre offene Welt viel größer als erwartet. Dabei erschafft American Fugitive ein stimmungsvolles Amerika in den 80er Jahren. Die Grafik ist dabei wunderschön gestaltet und wirkt stimmig. Trotz der Vogelperspektive strotzt American Fugitive vor kleinen Details, samt zum teil zerstörbarer Umgebung. Um voran zu kommen, müssen wir für vielerlei Auftraggeber Missionen erledigen. Einige skurrile wie ein Totengräber sind natürlich auch dabei. Wir fahren oder laufen also durch die Spielwelt zum nächsten Missionspunkt, der uns immer im HUD angezeigt wird. Herrenlose Autos können wir knacken oder durch einschlagen des Fensters stehlen. Die laute Methode ruft natürlich die Cops auf den Plan, die wird dann erstmal abschütteln müssen. Dazu ist es wie in GTA möglich durch eine Werkstatt zu fahren, um die Autofarbe zu ändern. Leider steuern sich die Autos generell etwas schwammig und es fällt vor allem bei PS-Starken Boliden schwer die Kontrolle zu behalten. Das ist deswegen doof, da sogar Verkehrsunfälle und Sachbeschädigung, wie zerstöre Zäune, zu einem Fahndungslevel führt. Somit hat man zu oft die Polizei hinter sich, was etwas nerven kann.

Überall Möglichkeiten

Aber nicht nur parkende Autos können gestohlen werden, auch fahrende Fahrzeuge können natürlich zu eigen gemacht werden. Leider ist auch dieses Vorhaben etwas schwierig, denn die NPC-Fahrer verhalten sich sehr rüpelhaft. Sie halten nämlich weder an wenn wir vor das Auto laufen, noch wenn sie unser Überfahren. Aus diesem Grund ist dieser Diebstahl eher Glückssache. Alternativ können wir uns auch per Telefon ein Auto bestellen. Das einbrechen in Gebäude funktioniert jedoch wunderbar. Wir können entweder durch die Tür eindringen, wenn wir den passenden Schlüssel haben, ohne Alarm auszulösen oder wir brechen diese mit einem Brecheisen auf. Dann lösen wir aber natürlich Alarm aus und haben nur begrenzte Zeit, um das Haus zu durchsuchen. Dasselbe geschieht auch wenn wir ein Fenster einschlagen. Jeder Raum benötigt eine gewisse Zeit, um diesen durchzustöbern. Um so mehr Räume man durchsucht um so mehr Zeit wird vom allgemeinen Timer abgezogen, bevor die Polizei eintrifft. Der Hauseinbruch wird in einem Grundriss des Hauses angezeigt und ist eher minimalistisch gestaltet. Die Beute können wir dann beim Pfandleiher für Geld verkaufen.

Geringe Abwechslung

Das Missionsdesign von American Fugitive ist leider etwas eintönig geraten. Es gibt bei jedem Missionstyp immer ein großes Hauptziel. Man fährt also zum Zielpunkt und erledigt diese Aufgabe und dann ist die Mission meistens schon abgeschlossen. Überraschungen gibt’s hier kaum. Das ist etwas schade und kann etwas eintönig wirken. Für abgeschlossene Aufgabe erhalten wir Geld und Erfahrungspunkte. Mit diesen können wir neue Fähigkeiten kaufen, um etwa länger zu Sprinten oder besser im Überfallen von Läden zu werde. Wie es für einen Gangster gehört, hantiert Will mit allerlei Waffen. In diesen Abschnitten wird American Fugitive zu einem Twin-Stick-Shooter. Das geht auch gut von der Hand und der Waffensound geht ok. Nur leider verhalten sich die Gegner nicht sehr schlau, denn sie laufen oft auf uns zu und lassen sich leicht aus den Socken blasen. Trotzdem sind die Auseinandersetzungen nie zu leicht, denn wir haben es oft mit einer Übermacht zu tun.  Beißen wir in Missionen ins Gras, können wir an einem Checkpunkt neu starten. Außerhalb eines Auftrags starten wir nach einem Ableben an einem Abflussrohr und verlieren unser gesamtes Inventar. Wir müssen also Kleidung und Waffen neu besorgen. Das Geschehen wird natürlich auch musikalisch Untermahlt, wobei sich die Klänge nur auf stimmungsvolle instrumentale Country-Musik beschränkt. Frei wählbare Radiosender gibt es leider nicht.

Fazit

American Fugitive bietet ein klassisches und nostalgisches Gameplay in einer wunderschönen gestalteten Welt. Die Story ist spannend erzählt, wird aber leider nur sehr steril über Textfester präsentiert. Außerdem ist die Steuerung der Fahrzeuge viel zu schwammig und führt zu viele ungewollten Unfällen. Dadurch haben wir viel zu oft die Cops hinter uns, als es nötig wäre. Die Einbrüche in Häuser sind dagegen sehr gut gelungen und lassen Spannung aufkommen. Auch das wechseln der Kleidung fügt sich gut ins Gameplay ein und sorgt für Atmosphäre. American Fugitive ist ein gelungenes Gangster-Epos in Top-Down-Perspektive. Leider trüben kleine Ungereimtheiten etwas den Spielspaß. Wer aber auf der Suche nach einem klassischen, aber modernen GTA-Ersatz ist, wird mit American Fugitive viel Spaß haben.

7.7

Story

8.0/10

Grafik

8.0/10

Bedienung

6.5/10

Umfang

7.5/10

Atmosphäre

8.5/10

Sound

7.5/10

Positiv

  • Schöner Grafikstil
  • Angenehm große Welt
  • Gutes Einbruchsystem
  • Skurrile Charaktere

Negativ

  • Schwammige Fahrzeugsteuerung
  • Abwechslungsarme Musikstücke
  • Keine Überraschungen in Missionen
  • NPC´s nicht sehr schlau

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