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The Division – „Der Untergrund“ im Test

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Seit Kurzem können nun alle Spieler auf den neuen Zusatzinhalt des MMO-Shooters „Tom Clancy’s The Division“ zugreifen. Die mit dem Namen „Der Untergrund“ betitelte Erweiterung entführt uns in das U-Bahn-Netz unterhalb der Stadt New York und will mit zufallsgeneriertem Missionsdesign sowie eigenem Levelsystem überzeugen. Ob sich ein Kauf für nicht Season-Pass Besitzer lohnt oder man sich das Geld lieber für einen der kommenden Blockbuster sparen sollte, erfahrt ihr in unserem Test.

In den vergangenen Wochen machte der MMO-Shooter „Tom Clancy’s The Division“ hauptsächlich mit Negativ-Schlagzeilen auf sich aufmerksam. Aufgrund der schier unendlichen Anzahl an Fehlern legten viele Spieler verärgert den Controller beiseite und überließen die Straßen New Yorks sich selbst. Über die Entwicklung von „The Division“ seit Release berichteten wir bereits in unserem Sonderartikel. Mit der jüngst veröffentlichten Erweiterung „Der Untergrund“ soll dem angeschlagenen Shooter neues Leben eingehaucht werden. Hier begeben wir uns in den Untergrund der Metropole, in dem sich einige Teile der Bevölkerung zurückgezogen haben. Aber auch die verfeindeten Gruppierungen, wie die „Cleaners“ oder „Rikers“ treiben hier ihr Unwesen und stellen eine Bedrohung sowohl für die geflüchteten Menschen als auch für die Division selbst dar. „Der Untergrund“ macht hierbei vieles richtig, glänzt aber auch mit altbekannten Schwächen.

Macht der Untergrund alles neu?

Nicht nur die Straßen New Yorks sind ein hartes Pflaster. Auch in den unzähligen, weit verzweigten U-Bahn Systemen ist längst der Kampf ums Überleben ausgebrochen. Und genau hierhin entführt uns die neue Erweiterung „Der Untergrund“. Zu Beginn jedoch bekommen wir einen Funkspruch von Captain Benitez aus der Operationsbasis, in der wir die Anweisung bekommen, ein Quarantänezentrum im Stadtteil Tenderloin zu untersuchen, in dem sich zu diesem Zeitpunkt mehrere Überlebende befinden und eine unbekannte Person auf ungeklärte Weise entkommen konnte. Kaum am Ort des Geschehens eingetroffen, werden wir von einer Explosion, gefolgt von einer Horde feindlich gesinnter NPC’s begrüßt. Nachdem wir alle Gegner samt Anführer „Downbeat“ erledigt haben, lässt dieser ein Smartphone fallen, welches Informationen über den Aufenthalt der Angreifer im Untergrund New Yorks enthält. Nun haben wir den Zugang des neuen Bereichs freigeschaltet, welcher mit Hilfe einer Treppe, die sich neben dem Belohnungshändler in der Operationsbasis befindet, erreicht werden kann. Hier zeigt sich schon die erste Neuerung, die der DLC mit sich bringt, denn die Anordnung der Händler hat einen neuen Anstrich bekommen.The Division Untergrund Basis

So befindet sich ein Spezialblaupausenhändler, welcher ausschließlich Baupläne für Waffen und Rüstungsteile im Angebot hat, in der tiefer gelegenen Zwischenbasis, genauso wie die Ansprechpartner für die täglichen und wöchentlichen hochrangigen Ziele. Außerdem fällt uns bei einem Blick auf die Fertigungsstation auf, dass es nun möglich ist, Waffentalente mittels passendem Herstellungsmaterials und Phönixcredits zu verändern. Weiter hinten im Raum befindet sich ein Aufzug, der uns dann endgültig in das neue Areal entführt. Da die Erweiterung als separates Gebiet gelagert ist, müssen wir jedesmal wenn wir vom Hauptspiel in den Untergrund oder umgekehrt wechseln, diesen Aufzug mit Beinhaltung eines Ladescreens benutzen, was etwas nervig sein kann. Endlich in der Untergrund-Basis angekommen, beginnt nun der eigentliche Inhalt des Zusatzinhaltes. In der Mitte des Raumes befindet sich unser Einsatzplanungs-Terminal, anhand dessen wir die Untergrund-Missionen starten können und weiter auch die Schwierigkeitsstufe und mögliche Mitspieler auswählen. Ebenso ist hier ein sogenannter „Untergrund Händler“zu finden, der ähnlich wie der „Dark Zone Händler“ spezielle Gegenstände verkauft, die an den Untergrund Rang gekoppelt sind.

Moment mal, „Untergrund Rang“? Ja, ihr habt richtig gelesen. Abgesehen von den neuen Missionen ist das eigenständige Levelsystem die größte Neuerung. Für das Abschließen von Untergrund-Einsätzen bekommen wir spezielle Erfahrungspunkte, die für die Levelaufstiege benötigt werden. Anders als in der Dark Zone erhalten wir hier aber keine besondere Währung. Nach jedem Stufenaufstieg wartet zusätzlich eine Beutekiste auf uns, welche ausschließlich nützliche High-End Ausrüstung beinhaltet und in Abhängigkeit unseres Gearscores skaliert. Apropos Gearscore: Dieser wurde von ursprünglich 240 auf 268 angehoben. Dies hängt vor allem auch durch die Einführung der neuen Schwierigkeitsstufe „Heroisch“ zusammen, für dessen Absolvieren ein Gearscore von mindestens 230 vorausgesetzt wird. Auch Missionen aus dem Hauptspiel lassen sich im neuen Schwierigkeitsgrad erledigen. Ebenso wurden weitere Waffen, wie das G36 Sturmgewehr, sowie neue Ausrüstungssets dem Lootspektrum hinzugefügt. Diese Neuerungen wirken sich positiv auf das Spielgeschehen aus und sind durchaus sinnvoll platziert. So weit so gut Ubisoft!

Zufallsgenerierte Missionen und Areale

Das Herzstück des Untergrunds bilden die neu eingeführten Missionen. Diese führen uns in unterschiedliche U-Bahn-Tunnel, Bahnhöfe, Technik-Anlagen und improvisiert eingerichtete Lagerstätten der Zivilbevölkerung. Diese Bereiche werden bei jedem Missionsstart neu zusammengewürfelt. Das heißt, dass die verschieden erstellten Areale in eine Art Bauklötze zerlegt werden und bei jeder neu begonnen Mission anders angeordnet werden. Zwar erkennt man nach einer gewissen Spielzeit die verschiedenen Areale wieder, aber deren ständige Neuanordnung führt dennoch zu einer erfrischenden Abwechslung und bewirken, dass sich jede Mission neu oder zumindest ein wenig anders anfühlt. Dazu ist der Untergrund wie auch schon die Straßen New Yorks im Hauptspiel sehr detailreich gestaltet und durch äußerst stimmige Beleuchtungseffekte perfekt in Szene gesetzt. Optisch stehen also die U-Bahn-Tunnel den Wolkenkratzern der Oberfläche in nichts nach. Beim Missionsdesign ist ebenfalls viel Abwechslung geboten. Mal müssen wir GPS-Daten einsammeln, um am Ende der Kette ein Lager der feindlichen Fraktion mit jeweiligen Anführer zu finden, oder einer unser JTF- Soldaten hat sich mal wieder verlaufen, wurde eingesperrt und es liegt an uns, ihn heil aus seiner Zwangslage zu befreien oder wir müssen unter Zeitdruck die Vorratslager unserer Feinde ausfindig machen und diese zerstören, oder oder oder. Dabei stehen unseren Widersachern auch neue Gadgets, wie Störsender, die das Einsetzen unserer Fähigkeiten verhindern und am besten erst zerstört werden sollten, zur Verfügung

division-untergrund-rang

Hier haben sich die Entwickler wirklich Mühe gegeben, um für Abwechslung zu sorgen. Natürlich kommt auch dieser Variationsspielraum nach längerer Spielzeit an seine Grenzen, in dem sich die Einsatzziele wiederholen. Dennoch ist diese Designentscheidung sehr positiv zu sehen, genauso wie die Entscheidung, keine „richtige“ Missionsauswahl zur Verfügung zu stellen, sondern bei jedem Start eines Einsatzes das Ziel zufällig festzulegen. Beim Stichwort „Missionsauswahl“ gibt es ebenfalls viele Einstellungsmöglichkeiten. Wir erhalten beispielsweise nach Abschluss einer Mission sogenannte „Direktiven“, welche wir in der Planung kommender Einsätze für Zusatzeffekte einsetzen können. So sind wir in der Lage, die Minimap am oberen Bildschirmrand auszuschalten oder Gegner mit Spezialmunition auf uns feuern zu lassen. Diese Einstellungen sorgen für noch knackigere Feuergefechte und bringen uns zusätzliche Erfahrungspunkte bei erfolgreichem Abschluss unseres Einsatzes. Ebenso lassen sich mehrstufige Einsätze planen. Hierbei können bis zu drei Einsatzziele direkt hintereinander gereiht werden und erst nach Abschluss aller drei gilt die Mission als abgeschlossenen und belohnt den Spieler mit Erfahrungspunkten sowie Ausrüstungsgegenständen. Inwiefern wir diese Einstellungsmöglichkeiten nutzen können, ist von unserem Untergrund-Rang sowie von der Anzahl unserer gesammelten Direktiven abhängig. Zusätzlich lassen sich die Missionen wie gewohnt mit bis zu 4 Spielern absolvieren. Die Spielersuche verläuft hier ebenfalls äußerst schnell und reibungslos. Insgesamt ist also eine deutliche Verbesserung in der Spielgestaltung zu erkennen, die uns durchaus lange vor den Monitor gefesselt hat.

Drachenhort als neuer Überfall

The Division Drachenhort

Zusätzlich zu den oben genannten Neuerungen hat auch eine neue Überfallmission ihren Weg ins Spielgeschehen gefunden. „Drachenhort“ führt uns in eine Parkhausanlage in Hells Kitchen, in der sich eine Gruppe der „Cleaners“ verschanzt hat. Während wir uns durch die oberste Etage kämpfen, fällt uns direkt die erste fiese Neuerung auf. Der Gegnertyp des „Mechanikers“ oder „Engineers“ kann jetzt kleine, ferngesteuerte Autos absetzten, die bei Kontakt mit einem Spieler in einer Brandbombe explodieren und einen „In-Brand“ Statuseffekt auslösen, der erheblichen Schaden verursacht. Nach Erreichen des Oberdecks und Beseitigen aller Gegner erwarten uns gleich vier Zwischenbosse. Diese schwergepanzerten Gegner mit den Namen der vier apokalyptischen Reiter Tod, Hunger, Krieg und Pestilenz, die jeweils mit entweder einem schweren Maschinengewehr oder einem Flammenwerfer ausgestattet sind, gilt es zu besiegen. Haben wir das geschafft, geht es in die unteren Ebenen, in denen als Endboss ein umgebauter Feuerwehrwagen auf uns wartet, der in regelmäßigen Abständen Brandbomben verschießt und so den kompletten Boden in Brand setzen kann. Stoppen können wir dieses Monstrum nur, in dem wir einen Tank von oben auf das Ungetüm abwerfen. Dieser Tank wird mittels verschiedener Schalttafeln bedient, von denen jeweils eine rechts und eine links im Raum gleichzeitig aktiviert werden müssen, um diesen Stück für Stück über den Feuerwehrwagen zu transportieren. Haben wir das geschafft sind die „Cleaners“ in diesem Areal besiegt und wir haben den Überfall erfolgreich abgeschlossen. Diese Überfallmission ist bisher die beste, die die Mannen von Ubisoft Massive erstellt haben. Weiter so!

Neuer Inhalt, alte Probleme

Während die inhaltlichen Neuerungen durchaus überzeugen können, gibt es aber leider wieder Negatives zu vermelden. Denn auch der Untergrund bleibt von Fehlern aus dem Hauptspiel nicht verschont. Eines der gravierendsten Probleme derzeit ist, dass manche Spieler mitten in einer Mission ihre Fähigkeiten nicht mehr benutzen können. Zwar werden sie anderen Spielern als verfügbar angezeigt, bei einem selbst jedoch sind die Fähigkeiten „ausgegraut“ und lassen sich per Knopfdruck nicht mehr aktivieren. Hier hilft meist nur ein Abbruch der Mission oder ein Neustart des kompletten Spiels. Dies ist besonders auf den Schwierigkeitsstufen „Heldenhaft“ und „Heroisch“ ärgerlich, da hier bei einem Ableben der gesamten Gruppe der Einsatz gescheitert ist und nicht wie auf „Schwer“ an einem Checkpoint neugestartet wird. Ebenso gehen bei einem virtuellen Tod die eingesetzten Direktiven verloren und wurden somit „sinnlos“ verbraucht. Vor allem bei mehrphasigen Einsätzen haben wir uns deshalb den Wurf des Controllers schon das ein oder andere Mal verkneifen müssen. Ebenso kann es in manchen Situationen vorkommen, dass feindliche NPC’s durch geschlossene Türen oder Wände schießen konnten.

The Divison Untergrund Tunnel 2

Aufgefallen ist uns das bei einer Mission, bei der wir eine Eisentrennwand mittels eines Hebels, der sich auf Höhe der Mitte der Tür befand, öffnen sollten und plötzlich alle der Reihe nach tot umfielen, weil unsere besten Freunde, die Schrotflintenkämpfer, durch die noch geschlossene Metallwand schießen konnten. Und auch hier zeichnet sich ein altbekanntes „Problem“ ab. Trotz Erreichen des Rüstungscaps von 75% (d.h. nur 25% des verursachten Schadens gehen durch die eigene Rüstung) und einer Zähigkeit von weit über 400.000, werden wir von unsren Schrotflintenfanatikern mit maximal 2 Schüssen aus teilweise absurden Reichweiten erledigt, während es mehrere Magazine benötigt, selbigen auszuschalten. Das hat in unseren Augen nichts mit Schwierigkeit zu tun, sondern ist schlicht und ergreifend unfair. Hier wünschen wir uns eine deutliche Nachbesserung seitens der Entwickler. Ab und zu kommt es auf den Konsolen auch zu den bekannten Framerate-Einbrüchen, vor allem wenn viele visuelle Effekte auf dem Schirm zu sehen sind sowie hier und da zu Verbindungsproblemen.

Fazit

Die Untergrund Erweiterung hat einen deutlich frischen Wind nach New York gebracht und dem angeschlagenen Shooter wieder den Dreh in die richtige Richtung gegeben. Das variable Missionsdesign sowie das eigene Levelsystem sind motivierend und haben in unserem Test überzeugt. Auch die detailreiche Gestaltung der Einsatzgebiete stehen dem Hauptspiel in nichts nach und befinden sich optisch auf ganz hohem Niveau. Einzig das Fortbestehen der altbekannten Probleme sowie der teilweise unfairen Gegnermechanik trüben das Gesamtbild. Wer nicht in Besitz des Season-Passes ist und noch über einen Kauf des neuen Inhaltes nachdenkt, dem können wir eine Kaufempfehlung aussprechen, sofern die oben genannten Probleme keine K.O. Kriterien darstellen. Ubisoft Massive hat anscheinend genau hingehört und das Feedback der Spieler berücksichtigt. „Der Untergrund“ könnte mit seinen guten Ansätzen zukünftig für einen neuen Aufschwung sorgen.

Review - The Division - PS4 DLC Underground

Tom Clancy’s „The Division“ ist bereits für PC; Xbox One und Playstation 4 erhältlich. Einen ausführlichen Review zum Hauptspiel findet ihr hier. Der „Untergrund DLC“ ist seit dem 2. August auch für die Playstation 4 verfügbar und für Season-Pass Besitzer kostenlos. Alle anderen müssen 14,99€ für die Erweiterung aufbringen.

Tom Clancy’s The Division - Erweiterung I - Untergrund Trailer | Ubisoft [DE]

 

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