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Nacon Revolution Pro Controller – Das Mittel zum Erfolg? (Review)

Das Thema Controller ist ein schwieriges. Manche favorisieren ein bestimmtes Modell, manche wiederum ein anderes. Auf einen Nenner kommt man selten. Vor allem da mit dem Nacon Revolution Pro Controller jetzt eine weitere Alternative im Handel erhältlicht ist. Doch lohnt sich der Kauf?

 

Sony hat gegenüber Microsoft ein Problem. Die Japaner bieten für ihre aktuelle Konsole nämlich keine Elite-Version des Controllers an. Sicherlich aus diesem Grund hat man sich bemüht, vielversprechende Third-Party-Produkte auf den Markt zu bringen. Und so können Spieler ab sofort auf den Nacon Revolution Pro Controller zurückgreifen, der auf dem ersten Blick eher mit der Xbox in Verbindung gebracht werden kann. Immerhin erinnern die Anordnung der Sticks und das 8-Wege-Steuerkreuz schon sehr an den klassischen Xbox-Controller. Allerdings erkennt man auf dem zweiten Blick die markanten Tasten mit dem Dreieck, Viereck, Kreuz und Kreis. Hinzu gesellen sich das Touchfeld und die PS-Taste. Alles in allem also doch ein Produkt für die PlayStation 4.

Etwas ungewohnt

Wenn wir schon dabei sind, bleiben wir am besten gleich bei der Ausstattung und fangen mit einem Punkt an, der sicherlich über den Kauf entscheiden kann. Der Nacon Revolution Pro Controller ist nämlich kabelgebunden. Doch laut den Verantwortlichen ist das Kabel hochwertig, gewoben und abnehmbar. Ob Letzteres wirklich nützlich ist, darüber lässt sich streiten. Immerhin muss der Controller mit dem Kabel verbunden sein, um überhaupt verwendet werden zu können. Glücklicherweise besitzt es eine Länge von 3 Metern und ist somit in den meisten Fällen ausreichend lang. Lobenswert ist der hochwertige Anschluss, sodass das Kabel definitiv fest angeschlossen ist. Folglich besteht nicht die Gefahr, das Kabel versehentlich herauszureißen. Allerdings. Stolpert man über die Schnur, fliegt gleich der Controller durch die Luft. Neben einer fehlenden drahtlosen Verbindung zur Konsole müssen sich die Spieler zusätzlich an die Anordnung der Sticks gewöhnen. Nach einigen Runden sollte man jedoch mit den Umständen gut zurecht kommen. Aber wie bereits erwähnt, ist diese Thematik auch zu großen Teilen von der persönlichen Vorliebe abhängig.

Äußerst spannend ist das folgende Feature, das eindrucksvoll verdeutlich, dass es sich hierbei auch um einen eSports-Controller handelt. Die Ansprechpunkte der Sticks lassen sich nämlich sehr präzise einstellen. So können die Spieler diese optimal auf die eigene Spielweise anpassen. Der Weg vom Nullpunkt, also der normalen Stellung des Sticks, bis zum Rand ist in drei Abschnitte eingeteilt. Jeder Abschnitt lässt sich nun entsprechend konfigurieren, um festzulegen, wann er angesprochen werden soll. Was bringt das? Beispielsweise verreißen die Spieler nicht mehr so schnell und sind dadurch deutlich präziser.

Zusätzliche Tasten

Neben den gewohnten Tasten verfügt der Nacon Revolution Pro Controller über vier weitere. Diese sind mit M1 bis M4 gekennzeichnet und lassen sich mit individuellen Makros bestücken. Das heißt, ihr könnt beliebige Tastenkombinationen speichern und mit nur einem Tastendruck aktivieren. Zum Beispiel belegt ihr M1 mit dreimal X. Wenn man also M1 drückt, wäre es so, als wenn man dreimal die X-Taste hintereinander betätigen würde. Ob das einen Vorteil mit sich bringt, kommt natürlich auf das jeweilige Spiel an. Nützlich ist das Feature auf jeden Fall. Allerdings ist für die Belegung eine spezielle Software notwendig, die man sich bei Nacon direkt und kostenlos downloaden kann. Mit dieser stellt man übrigens auch die Ansprechpunkte der Sticks ein. Leider bedarf es ein wenig Übung, bis man mit der Software wirklich effektiv arbeiten kann. Die Anwendung ermöglich zusätzlich, dass ihr wirklich jede Taste des Controllers nach Belieben festlegen könnt. Ein L1 könnte also plötzlich zum Kreis werden.

Der Spieler kann zwischen zwei grundlegende Modi wählen, die an einer unterschiedlichen Farbe um den rechten Stick herum zu erkennen sind. Während der eine Modus die bekannte Standard-Tasten-Belegung des PS4 Controllers wiedergibt, aktiviert der andere die persönlichen Einstellungen. Insgesamt kann man vier verschiedene Profile anlegen, sodass man blitzschnell Änderungen vornehmen und sich perfekt an die aktuelle Situation anpassen kann. Doch kommen wir nochmal zurück zu den M-Tasten. Möchte man sie nutzen, stellt sich die Frage, wie leicht sie zu bedienen sind. Die Besitzer eines Scuf-Controllers kennen derartige Zusatzdrücker auf der Rückseite bereits. Jedoch fallen sie beim Modell von Nacon deutlich kleiner aus. Entsprechend kamen einige Zweifel vor der Probephase auf. Zum Glück geht die Bedienung aber leicht von der Hand – zumindest nach einer kurzen Eingewöhnungszeit. Einer Zeit, die man aber sowieso einplanen muss.

Spitzenmäßige Ergonomie?

Nachdem hoffentlich offensichtlich geworden ist, dass der Nacon Revolution Pro Controller allerhand zu bieten hat, kommen wir nun zur eigentlich Ergonomie. Ein Gamepad kann nämlich noch so viele Features besitzen. Solange es nicht gut in der Hand liegt, sind alle die positiven Dinge schnell dahin. Doch man wird sofort merken, dass die Ergonomie einfach spitze ist. Besonders interessant sind die kleinen Zusatzgewichte, die im Lieferumfang enthalten sind. Insgesamt dürfen sich die Käufer über sechs kleine Handeln mit den Gewichten 10 g, 14 g und 17 g freuen. Je nach Bedarf können diese in den Griffen verstaut werden. Jeweils zwei Stücken passen in jede Seite. Zwar ist die Gewichtsanpassung anfangs ein wenig fummelig, die Mühe lohnt sich aber. Denn immerhin lässt sich der Controller den eigenen Bedürfnissen anpassen. Klar, zusätzliche 31 g pro Seite klingen jetzt nicht wirklich beeindruckend, den Unterschied merkt man aber deutlich. Oder man bildet ihn sich lediglich ein.

Also gibt es die vollen Punkte für diesen Bereich? Nein. Der Pro Controller von Nacon ist nämlich verhältnismäßig groß, sodass vor allem kleinere Frauenhände ihre Schwierigkeiten haben können. Zusätzlich sorgen die Trigger dafür, dass der Zeigefinger oft recht angespannt ist, was vor allem bei längeren Partien für Beschwerden sorgen kann. Dennoch sind gerade die Trigger sehr ergonomisch designt und haben einen exzellenten Widerstand. Nichtsdestotrotz ist die allgemeine Körperhaltung sehr wichtig. Einfach völlig entspannt auf der Couch herumliegen, wirkt sich eher negativ auf die persönliche Leistung aus. Schließlich muss man stets konzentriert sein und darf sich nicht selbst beim Betätigen der Tasten blockieren. Völlig überraschend ist diese Tatsache allemal nicht. Es handelt es sich ja sowieso um ein Gerät für Hardcore-Gamer. Gerade die müssen auf ihre Ergebnisse im Spiel achten und können nicht einfach faul irgendwo liegen.

Endlich gut sein!

Zahlreiche Features und eine gute Ergonomie. Spielt man mit dem Nacon Revolution Pro Controller also wirklich besser? Immerhin ist das Gamepad mit weiter über 100 Euro kein Schnäppchen und sollte daher entsprechend etwas leisten können. Machen wir es kurz: Man ist zweifellos besser. Nach einer kurzen Eingewöhungsphase lernt man die Vorteile der M-Tasten, der speziell designten Triggers und der unzähligen Feinjustierungs-Features schnell zu schätzen. Jedoch spielt die Wahl des Videospieles eine genau so große Rolle wie die eben aufgezählten Eigenschaften. Denn der Controller ist wirklich etwas für den eSports. Eventuell sogar lediglich für den elektronischen Sport. Ist man in kompetitiven Titeln wie „Battlefield 1“ , „Call of Duty: Infinite Warfare“ oder auch „Mortal Kombat X“ unterwegs, merkt man zügig einen Vorteil. Baut man dagegen seelenruhig seine Trauminsel in „Tropico 5“ auf oder lässt sich in den Bann der Story von „The Walking Dead: The Telltale Series“ ziehen, macht das Gerät von Nacon keinen Sinn. Auch bei „Tomb Raider“ oder einem Rennspiel wie „Ride 2“ wird das Spielerlebnis nicht wirklich verbessert. Man sollte sich im Vorfeld also genaustens überlegen, wofür man den Controller überhaupt benutzen will.

Trotz Lizenz nur die Hälfte?

Ein erneuter Blick auf die Tasten macht deutlich, dass der Nacon Revolution Pro Controller zwar über die sogenannte PS-Taste verfügt, aber nicht alle ihre Funktionen ermöglicht. Man kann die PlayStation 4 nämlich nicht bequem mittels Controller einschalten. Stattdessen muss man den entsprechenden Knopf an der Konsole selbst betätigen, um ein erfolgreiches Hochfahren hervorzurufen. Weiterhin fehlt die typische Sensorleiste. Das sorgt wiederum dafür, dass das schicke Gerät nicht mit PlayStation VR kompatibel ist. Möchte man also in die Welten der Virtual Reality eintauchen, ist man gezwungen wieder zum herkömmlichen Modell zu wechseln. An dieser Stelle kann man sich aber zurecht fragen, ob das wirklich schlimm ist. Denn erneut rücken die Videospiele in den Mittelpunkt. Gibt es überhaupt einen VR-Titel, wo der Einsatz des Pro Controllers notwendig ist? Eher nicht. Käufern sollte dennoch bewusst sein, dass nicht alles möglich ist, was man bereits kennt. Dafür darf man sich aber über neue Features freuen, auf die wir zuvor eingegangen sind.

Fazit:

Sollte man also unbedingt zuschlagen und sich den Nacon Revolution Pro Controller zulegen? Alles in allem ist das eine eher schwierige Frage. Man sollte sich unbedingt vorab überlegen, was man genau anstellen will. Denn mit über 100 Euro ist das Gerät kein Schnäppchen. Wer jedoch investiert, bekommt auch allerlei geboten. Eine hochwertige Verarbeitung, eine in Richtung perfekt gehende Ergonomie sowie programmierbare Tasten sind nur ein paar der Features, die den Controller auszeichnen und obendrein auch echt gut funktionieren. Für gemischte Gefühle sorgt dagegen die Tastenbelegung und die Größe. Denn auch wenn das Produkt von Nacon gut in der Hand liegt, ist es dennoch nicht mit einem standardmäßigen PlayStation 4 Controller zu vergleichen. Und wer den Aufbau eines Xbox Controller absolut nicht mag, wird hier auch nicht glücklich. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Kauf letztendlich von den eigenen Vorlieben abhängig ist. Wer nach reifer Überlegung dann zuschlägt, wird diese Entscheidung aber nicht bereuen.

 

 



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