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Minit – Das Spiel gegen die Zeit (Review)

Bei der Fülle an AAA-Titeln kann man durchaus Probleme bekommen, alles durchzuspielen. Abseits der kostenintensiven Masse an Videospielen gibt es aber auch allerhand Indie-Projekte. Gerade in diesem Bereich wagt man oft etwas Neues und bietet uns somit neue Erfahrungen. Auch Minit geht einen eher ungewöhnlichen Weg, doch ist es der richtige?

Minit - Das Spiel gegen die Zeit (Review)

In Minit steuert ihr einen kleinen Helden, dessen Lebensdauer gerade einmal 60 Sekunden beträgt. Der Grund hierfür ist ein Fluch, den man unbedingt aufheben will und sich daher in eine Welt voller Geheimnisse wagt. Nach jedem virtuellen Tod startet man erneut in einem Haus und kann die Umgebung auf ein Neues erkunden. Gelöste Rätsel bleiben gelöst und gesammelte Items in eurem Inventar erhalten. Nichtsdestotrotz liegt ein gewisses Stressgefühl vor, denn die Uhr tickt erbarmungslos und der Tod kann das aktuelle Vorhaben blitzschnell beenden. Im Endeffekt ist es aber ein sehr interessantes Prinzip, das für neuen Schwung sorgt. Das Gameplay erinnert übrigens stark an einen Zelda Ableger vergangener Zeiten. Also kommen wir obendrein in den Genuss einer netten Portion an Nostalgie.

Auch wenn die Karte überschaubar ist – eine gigantische Umgebung wäre schlichtweg auch Schwachsinn – kann man sich regelmäßig über motivierende Momente freuen. Vor allem wenn man es nach einem hektischen Moment doch noch schafft, das aktuelle Ziel zu erreichen. Minit schafft es, einen eleganten Grat zwischen Frustration und Erleichterung zu erschaffen und den Spieler im Idealfall schnell in seinen Bann zu ziehen.

Wo ist der rote Faden?

Die grundlegenden Mechaniken versteht man zwar sehr schnell, dennoch fehlt irgendwann ein roter Faden. Man weiß schlichtweg nicht, worauf man eigentlich hinarbeitet, was bei der begrenzten Lebenszeit schnell nervig werden kann. Oder vielleicht etwas anders formuliert: Es gibt Situationen, in denen man blind durch die Spielwelt irrt und letztendlich nichts erreicht. Umso befriedigender ist dann, wenn mehrere Runden einen inhaltlichen Zusammenhang vorweisen und man abschließend einen bestimmten Meilenstein erreicht. Es gilt aber auch zu beachten, dass Minit zunehmend schwieriger wird, was wir nicht als schlecht ansehen. Immerhin entsteht somit eine gelungene Herausforderung, die uns motiviert, eine beliebige Situation erneut in Angriff zu nehmen und nicht aufzugeben.

Minit - Das Spiel gegen die Zeit (Review)

Sind wir mal ehrlich. Langfristig hat ein zu leichter Schwierigkeitsgrad eher negative Auswirkungen auf den Spielspaß. Einfach wie Rambo durch die Gegend zu rennen und alles niederzumetzeln, kann manchmal unterhaltsam sein. Auf Dauer ist es aber nicht das Wahre. Und genau aus diesem Grund ist der gewählte Ansatz in Minit genau der richtige!

Dass uns der Titel keine tiefgründigen Aufgaben bietet, sollte klar sein. Soll man in 60 Sekunden etwa einen kompletten Dungeon meistern und anschließend einen gigantischen Endboss bezwingen? Wohl eher nicht. Es geht also eher darum, kleine Gegenstände zu finden, den ein oder anderen Geheimweg zu finden und sehr minimalistische Gespräche zu führen. Mit unserem Schwert kämpfen wir auch gelegentlich gegen einige Gegner, die aber keineswegs als unbesiegbar einzustufen sind. Es ist vielmehr schlichtes Draufhauen angesagt.

Wie in alten Zeiten

Die eingebetteten Screenshots haben bereits verdeutlicht, dass die Grafik keineswegs aktuell ist, was bei Indie-Projekten aber keine Seltenheit darstellt. Zudem ist die optische Aufmachung längst nicht alles und einen Vorteil hat diese Darstellung ebenfalls. Niemand braucht sich über Einbrüche der Bildwiederholrate oder fehlerhafte Texturen zu gestalten. Aus genau diesem Grund haben wir bei der technischen Umsetzung von Minit nichts zu beanstanden. Es läuft einwandfrei. Im Endeffekt muss man die Grafik aber auch mögen. Ein Großteil der Spieler wird von den schwarzen und weißen Pixeln nicht überzeugt sein und dem Titel somit von Anfang an keine Chance geben. Setzt man die Grafik in Relation zum gesamten Spiel, dann kann Minit mit einer gelungenen Präsentation überzeugen. Dabei spielt der gut in Szene gesetzte Soundtrack eine zentrale Rolle und kann zweifellos überzeugen.

Fazit:

Mit einem Preis von unter 10 Euro lässt sich erahnen, dass Minit kein umfangreiches Spiel darstellt. Man sollte es eher als einen netten Zeitvertreib für Zwischendurch ansehen, der mit seiner Schlichtheit überzeugen will. Wirklich spannend ist aber das grundlegende Prinzip. Die stets erbarmungslos tickende Zeit lässt ein sehr spezielles Spielgefühl entstehen, das man kaum aus anderen Videospielen kennt. Man muss sich aber auch auf Minit einlassen. Insbesondere die optische Aufmachung wird viele Spieler abschreckend. Wer aber auch ohne extravagante Features auskommt, sollte sich das Indie-Projekt etwas genauer anschauen.

Minit

7.8

Preis/Leistung/Umfang

8.0/10

Gameplay

9.0/10

Grafik

7.0/10

Story

7.1/10

Atmosphäre

7.5/10

Sound

8.2/10

Positiv

  • Sehr spannendes Prinzip
  • Stimmiger Sound
  • Gameplay ist motivierend
  • Herausfordernd

Negativ

  • Sehr kurze Spielzeit
  • Geringe Animationsvielfalt
Minit – Gameplay Trailer | PS4

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