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God of War – Menschlichkeit (Vorschau)

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Es ist demnächst soweit. Genauer gesagt in 16 Tagen. Dann soll „God of War“ erscheinen und mit dem Titel eine andere, neue Orientierung. Die Anzeichen stehen gut, dass Sony auch mit diesem Exklusivtitel ein weiteres Argument für seine Marktstärke liefert. Eines von vielen Exklusivtiteln, die vielversprechend sind.

God of War

Kratos und „God of War“. Diese beiden gehören eng miteinander zusammen. Auch für Menschen, die bisher keinen Teil der Serie gespielt haben, könnte dieser Name ein Begriff sein. Die Serie ist vielleicht eine von jenen, die zwar nicht weltbekannt, aber dennoch einen berühmten Kultstatus genießt. So wie ein Fußballer, der selbst nicht die Tore schießt und für Highlights sorgt, sie aber dennoch perfekt vorbereitet. Und gerade deshalb doch irgendwie in aller Munde ist. Das neue „God of War“, so könnte man befürchten, ist langweilig und viel zu langsam in seinem Spieltempo. So zumindest suggerieren es die Anfangsstunden um Kratos und seinen Sohn Atreus. Es geht beschaulich los. Normalerweise ist unser Held Kratos von der ersten Minute an beschäftigt, epische Bosskämpfe auszutragen und darauf zu achten, dass er nicht von turmhohen Gegnern zerquetscht wird. Riesige Felswände erklimmen, seiner Wut ungeheuren Ausdruck verleihen. So werden wir uns an ihn erinnern. Bis jetzt zumindest. Das Reboot für 2018 legt den Fokus auf andere Aspekte. Charaktere und Story sollen nun einen wesentlich größeren Raum erhalten. Der Spieler wird wohl geduldig sein müssen, bis das erste Mal die Axt gezückt wird. Während in anderen Teilen dies bereits nach wenigen Augenblicken der Fall ist, geht es bei dem neuen Teil deutlich ruhiger zu.

Die Entwickler von Sony Santa Monica Studio wollen von diesem Effektfeuerwerk und der Action ein Stück zurücktreten. Stattdessen soll der Fokus auch auf anderen Dingen liegen. Eine Charakteranalyse, die tiefer gehen soll, als man es sich von normalen Actionspielen erwarten kann. Kratos wirkt etwas gebrochen, ja vielleicht auch gar alt. Dazu passend geht es nun auch in neue Welten. Die nordische Mythologie steht im Vordergrund. Das erinnert etwas auch an „Tomb Raider“. Auch Crystal Dynamics beziehungsweise Publisher Square Enix entschieden sich dazu, Lara Croft und damit Tomb Raider in einem neuen Gewand darstellen zu lassen. Als die junge, gebrechliche, verletzliche und unerfahrene Lara. Für nicht wenige war dieser Versuch beim Reboot von 2013 allerdings eine Enttäuschung. Lara mutierte zu schnell und unglaubwürdig zur Killermaschine, die mit Schrotflinte und Maschinengewehr einen nach dem anderen niederschoss. Der Film macht dies besser. Er läuft gerade im Kino und ist durchaus sehenswert. Kratos und „God of War“ bieten Rätsel, Wertsachen zum Einsammeln, verbesserte Waffen sowie Rüstungen durch Crafting. Und dann gibt es ja auch noch seinen Sohn.

God of War

„God of War“ macht so manches anders, aber anderes ist auch geblieben. Es wird sich uns ein lineares Spiel präsentieren, mit fest eingebauten Zwischensequenzen und vorgefertigten Skripten. Die Gebiete präsentieren sich nicht als sehr groß. Ein Open – World – Spiel dürft ihr definitiv nicht erwarten. Verlaufen sollte also nicht an der Tagesordnung stehen. Trotzdem gibt es so manche Dinge abseits des Hauptpfades zu entdecken. Versteckte Schätze und Artefakte warten darauf, von euch entdeckt zu werden. Schließlich gilt es ja auch, Kratos`Lebensenergie sowie seine Wutanzeige im Auge zu behalten und diese nach Möglichkeit aufzufüllen. Abzweigungen vom Hauptpfad sollte man also nicht permanent ignorieren. Bei sehr wertvollen Schätzen müssen wir aufmerksam zu Werke gehen. Diese präsentieren sich nämlich nicht auf dem Silbertablett, sondern wollen gefunden werden. Versiegelte Türen und der Einsatz unseres Gehirns stehen hierbei an der Tagesordnung. Eine gewisse Ähnlichkeit zu „Tomb Raider“ und den beiden neuesten Teilen lässt sich wohl nicht abstreiten. Die Figur Kratos soll mehr im Fokus stehen. Während Lara Croft allerdings mit dem Erwachsenenwerden zu kämpfen hat, ist es bei Kratos das fortgeschrittene Alter. Möglicherweise zeigt sich dieses auch in seinem Verhalten. Aus dem einst wutentbrannten Krieger ist ein mental etwas erschöpfter älterer Mann geworden, der innerlich zerrissen ist zwischen seiner unbändigen Wut und dem Anspruch, ein Vorbild für den eigenen Sohn zu sein. Die Interaktionen zwischen Kratos und Atreus dürften diese Aspekte zu Tage tragen.

Nach dem Abschied aus Griechenland hat also Kratos nun einen Familienaspekt zu berücksichtigen. Die Beziehung zwischen Vater und Sohn ist ein Thema während der Reise der beiden. Auch wenn Atreus noch ein kleiner Junge ist, kann er seinem Vater bereits sehr hilfreich sein. Der Junge soll unabhängig agieren können, aber wir haben auch die Möglichkeit, ihm Befehle zu erteilen. Dazu dient die Viereck – Taste. An bestimmten Stellen können wir anordnen etwa, dass Atreus die Feinde mit Pfeil und Bogen unter Beschuss nehmen soll. Sollte Atreus doch einmal von Feinden überrannt werden, droht nicht sogleich das Game Over. Er wird für den Rest des Gefechtes dann einfach wohl nicht zur Verfügung stehen. Das dürfte sich als Vorteil für den Spieler erweisen. Nichts kann nämlich nerviger sein, als aufgrund einer unglücklichen KI immer wieder von vorne beginnen zu müssen. Und hier kommen wir zu einer zweiten Parallele. Sie zeigt sich mit „The Last of Us“ und Ellie und Joel. Erzählerisch befinden sich die beiden Kinder beziehungsweise Teenager auf etwa dem gleichen Pfad. Denn wie schon bei dem Werk von Naughty Dog reden auch Kratos und Atreus miteinander. Sie helfen sich gegenseitig und lernen sich kennen. Wenn alles glatt geht, dann könnte sich gerade diese Vater – Sohn – Beziehung zu einem echten Highlight der Geschichte entwickeln. Des Weiteren ist nämlich nicht alles so, wie es auf den ersten Blick scheint. Atreus ist wohl von einem Geheimnis umgeben. Santa Monica Studio erzählt auf eine langsame Art, lässt sich Zeit mit der Entwicklung der Figuren und setzt konsequent an den richtigen Stellen an. Die intensive Beschäftigung mit den Charakteren verspricht einiges für uns.

„God of War“ wird vermutlich einen ausreichenden Umfang bieten trotz nicht vorhandener Open – World. Es ist nicht zu befürchten, dass etwaige Sammelgegenstände uns anschreien, dass wir sie doch bitte finden und einsammeln mögen. Wer davon genug hat oder gar nicht erst anfangen will, der konzentriert sich voll und ganz auf die Geschichte. Der neue Teil möchte bewusst mit alten Traditionen brechen und eine andere Richtung einschlagen. So kann Kratos auch nur noch an vorgegebenen Stellen springen. Die Kamera befindet sich auf Schulterhöhe etwa und ist drehbar. Die Third – Person – Perspektive sorgt für eine sehr intensive Atmosphäre. Wir spüren eine sehr deutliche Teilhabe an der Action und Geschichte, indem Kratos uns so nahe ist. Für den ein oder anderen könnte Kratos zu sehr den Bildschirm mit seiner ständigen Präsenz ausfüllen. Die Kämpfe präsentieren sich zumindest von ihrer zuversichtlichen Seite. Eine mangelnde Anzahl an Gegnertypen ist nicht zu befürchten. Auch die Steuerung ist gut verständlich. Mit L1 fährt Kratos seinen einklappbaren Schild hoch. Bei korrektem Timing sind so Konter möglich. Mit R1 und R2 könnt ihr leichte und schwere Angriffe kombinieren. „Dark Souls“ lässt grüßen. Kratos kann ebenso Feinde in die Luft befördern wie auch auf den Boden hauen und damit eine Druckwelle erzeugen. Auch das Ausweichen gehört zu den notwendigen Kampftaktiken, um erfolgreich bestehen zu können. Auf den höheren Schwierigkeitsgraden reicht stumpfes Tastendrücken nicht aus.

Dann wäre da auch noch seine Axt, die Kratos den Gegnern entgegenschleudern kann. Und auch ohne diese Waffe ist Kratos tödlich. Mit seinen Fäusten verpassen wir unseren Feinden massiven Schaden und können uns auch in diesem Punkt verbessern. Etwaige Skills schalten wir frei, indem wir entsprechende Erfahrungspunkte ausgeben. Auch der Sohn Atreus kann damit zu einem wahren Scharfschützen aufsteigen. Kratos`Wutmodus darf natürlich auch nicht fehlen. Auch wenn in dem neuesten Teil ebenfalls die Kämpfe ziemlich heftig ausfallen in Form von zerrissenen Gegnern, so ist wohl davon auszugehen, dass die Kämpfe in der Gewaltdarstellung nicht ganz so explizit ausfallen wie in der Vergangenheit. Das könnte bei einem oder anderem Spieler ein kleines bisschen das Genick brechen. So bombastisch und gnadenlos sich die früheren Serienteile präsentierten, so wird es in dem neuen „God of War“ wohl nicht zugehen. Das zeigt sich auch bei den Bossgegnern. Der Vergleich mit den bombastischen Götterkämpfen aus dem dritten Teil hinkt etwas. Keine Frage, die Inszenierung dürfte dennoch sehr gut ausfallen. Die Quick – Time – Events sind dagegen Geschichte und tauchen nicht mehr auf. Man kann es aber zwangsweise nicht jedem Spieler Recht machen. Gnadenlose Action und eine tiefergehende Geschichte? Ob das gut gehen würde? Kratos präsentiert sich in neuem Gewand und alleine das schon zeugt von Mut und auch Risiko bei den Entwicklern.

3 Kommentare

    • Der Hintergedanke ist ein bisschen, dass die Charakter und ihre Beziehung zueinander mehr im Vordergrund stehen sollen im neuen Teil. Dass Kratos Vater ist, wie ein „normaler“ Mensch. Ich gebe aber auch offen zu, ich habe bisher keinen einzigen God of War – Teil gespielt. ^^

    • Ok, ich hab letztens erst den dritten Teil wieder gezockt.. Da rettet er erst ein junges Mädel und man denkt sich noch „Hey, vielleicht ist er ja doch nicht so ein Arsch“ und keine zwei Minuten später benutzt er sie quasi als Türstopper und quetscht sie in ein Radgetriebe nur um durch die nächste Tür zu kommen.. Und das ist für seine Verhältnisse sogar noch recht harmlos.. ?? Aber ich versteh schon um was es geht bzw. In welche Richtung die Entwicklung geht und auch weshalb er das was er tut halt tut..

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